ARD und ZDF entwickeln mit Fernsehproduktionsfirmen, insbesondere mit Mitgliedern der Produzentenallianz, eine kommerzielle Onlinevideothek. Es geht um ein zentrales deutsches Programmarchiv im Netz. Damit soll „ein Bollwerk gegen Youtube und andere Videoanbieter im Internet“ errichtet werden, berichtet die FTD. Nutzer können dann gegen Gebühr oder begleitet von Werbung „Qualitätsinhalte aus 60 Jahren deutscher Fernsehgeschichte“ abrufen können, zitiert die FTD ZDF-Intendant Markus Schächter. Für ihn gehe es „um die Perspektive, großes Geld im Video-on-Demand-Bereich zu verdienen.“ Qualitätsinhalte aus 60 Jahren sollen angeboten werden.
„Die Einnahmen solch einer Plattform dürfen nicht bloß dazu dienen, Kassen zu füllen. Stattdessen sollten die Gebührenzahler entlastet werden“, fordert der Kommentator der FTD.
In der ARD würde insbesondere der WDR von der Plattform profitieren, da dessen Tochter WDR Media Group neben ZDF Enterprises die Plattform mit betreiben soll.
Die Idee entstand letztes Jahr in der Diskussion um den Umgang mit Onlinerechten an Filmen. Die Investitionskosten lägen laut Schächter bei einer siebenstelligen Summe.
Neben den eigenen Mediatheken, die den Drei-Stufen-Test bestehen mussten, gibt es dann noch eine kommerzielle, die diesen Test nicht bestehen muss. Denn es gilt ja als kommerzielle Aktivität, die zudem von den kommerziellen Töchtern veranstaltet wird. Die zusätzlichen Einnahmen werden dann wohl als Druckmittel genutzt, um die Vergütung für die Filme weiter zu senken. Schließlich können die Produzenten ja andererseits langfristig mit steigenden Einnahmen rechnen.