ARD-Vorsitzender nennt Bundesliga-Rechtepreis

 

Dies meldet die Funkkorrespondenz (07/2013) unter Verweis darauf, dass bisherige Anfragen immer abschlägig beschieden wurden. „Über die finanziellen Konditionen des Vertrages wurde Stillschweigen vereinbart.“ So würde immer gesagt.

 

Lutz Marmor hat sich jedoch nicht auf eine Journalistenanfrage geäußert. „Zu den Kosten dieser Bundesliga-Rechte hat sich nun am 25. Januar der neue ARD-Vorsitzende Lutz Marmor (NDR-Intendant) im Radioprogramm NDR 2 näher geäußert. In der Sendung „NDR 2 Spezial: ‘ARD im Dialog’“ erklärte er auf eine entsprechende Hörerfrage: „Wir geben nicht Hunderte Millionen aus, sondern wir geben etwa 100 Millionen aus, ein bisschen mehr.“ Gemeint ist der Preis pro Saison ab 2013/14. Marmor verwies ferner darauf, beim Rechtepreis gebe es im Vergleich zum bisherigen Vertrag „eine sehr geringe Steigerung“. Zwar kursiert der jetzt vom ARD-Vorsitzenden genannte ungefähre Preis für die Bundesliga-Rechte bereits seit einiger Zeit und ist auch – ohne offizielle Bestätigung – in Medienberichten veröffentlicht worden, so dass Marmors Angaben insofern nicht überraschen. Dass nun aber ein führender ARD-Manager öffentlich die Rechtekosten – wenigstens einigermaßen konkret – nennt, ist ein Novum.

 

Marmors Schritt, eine Zahl zu nennen, könnte möglicherweise auch eine Reaktion auf die Vorwürfe sein, ARD und ZDF seien nicht transparent genug, wenn es um ihre Ausgabenpolitik gehe. Nicht zuletzt anlässlich der Umstellung des Finanzierungsmodells der öffentlich-rechtlichen Sender von einer gerätebezogenen Rundfunkgebühr zu einem allgemeinen Rundfunkbeitrag (seit 1. Januar 2013) wurden diese Vorwürfe vor allem auch von Zeitungshäusern wieder erhoben. Dass die ARD Fußball-Bundesliga im Programm hat, hält der ARD-Vorsitzende Marmor für richtig. „Da müssen wir allen gerecht werden. Das ist attraktives Programm. Fußball gehört zur Gesellschaft“, so Marmor in der NDR-2-Sendung weiter: „Ganz, ganz viele Menschen haben auch gesagt: ‘Weil ihr wieder die Bundesliga habt in der ‘Sportschau’, lohnt es sich, Beiträge zu zahlen.’“ Zahlen muss die ARD für die Bundesliga-Übertragungsrechte in der neuen vierjährigen Rechteperiode, die im August 2013 beginnt, im Übrigen pro Saison insgesamt 110 Mio Euro plus Mehrwertsteuer. Nachdem die ARD die Rechte im April 2012 von der DFL erhalten hatte, stimmten bis Ende Juli vorigen Jahres die ARD-Aufsichtsgremien dem entsprechenden Vertrag zu (vgl. FK 30/12).“

 

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)