Aus sechs mach drei oder zwei zu eins bei ARD gegen ZDF

Nachdem die Öffentlich-Rechtlichen stets betont hatten, dass sich an der Anzahl der Digitalkanäle nichts ändern werde, schlägt die ARD dem Zweiten nun eine grundlegende Reform der Sender vor, bei der jeweils ein ARD- und ein ZDF-Kanal miteinander verschmelzen sollen, meldet digitalfernsehen.de von der Sitzung der ARD.-Intendantinnen und Intendanten.

 

Doch das ZDF weist diese Vorschläge umgehend zurück. „Das ZDF hat durch die Bereitschaft auf ZDFkultur zu verzichten, deutlich gemacht, dass es bereit und in der Lage ist, Einsparungen im eigenen Verbund zu realisieren und erwartet Gleiches auch von der ARD.

 

Das ZDF lehnt daher den Vorschlag der ARD ab und regt im Gegenzug an, über eine andere Aufgabenverteilung nachzudenken. Danach könnte die Zielgruppe der Jugendlichen mit einem Jugendkanal der ARD versorgt werden, während das ZDF mit den Informations- und Unterhaltungsangeboten in ZDFneo und ZDFinfo stärker die 30- bis 50-Jährigen adressiert.“ So das ZDF in einer Presseerklärung.

Und süffisant merkt man an: „Es ist zwar nachvollziehbar, dass sich die ARD am Erfolg der ZDF Digitalkanäle ZDFneo und ZDFinfo beteiligen möchte, die beide mit 0,9 und 0,6 Prozent Marktanteil weit mehr Zuschauer erreichen als die Digitalableger der ARD. Das ZDF sieht in dem Vorschlag aber keine Sparpotentiale, sondern lediglich kompliziertere Strukturen.“ Es sieht also nicht so aus, als ob die ARD und ZDF das Ziel verfolgen, gemeinsam mit den Gebührengeldern der „Demokratie zu dienen“.

 

UPDATE (19.04.2013)

Henning Engelage übersetzt die ZDF-Erklärung in Klartext: „Unsere Digitalkanäle laufen erfolgreich, eure nicht. Wir haben schon Zuschauer, ihr nicht. Wir sparen bei uns schon, ihr nicht. Wir machen schon tolles Programm, ihr nicht. Die zum Scheitern verurteilte Schnapsidee eines Jugendkanals könnt ihr mal schön alleine machen. Und mit dem Zweiten sieht man besser. Schöne Grüße.“

 

epdmdien, 16/2013, S. 2

 

 

 

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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