Die ARD hält an Generalsekretärs-Posten fest

 

„Die Intendantinnen und Intendanten der ARD haben Frau Dr. Susanne Pfab als Kandidatin für das vakante Amt der ARD-Generalsekretärin benannt. Dr. Susanne Pfab, Juristin und Leiterin der Geschäftsstelle der Gremienvorsitzendenkonferenz, kann das Amt aus familiären Gründen allerdings erst in rund zwei Jahren antreten. Für diese zwei Jahre bleibt das Amt des ARD-Generalsekretärs/der ARD-Generalsekretärin unbesetzt.“ So heißt es heute in einer Presseerklärung von der Intendantenkonferenz in Saarbrücken.

 

Das Amt bleibt also weitere zwei Jahre unbesetzt. Ihre Vorgängerin, Verena Wiedemann, hatte im Frühjahr 2011 gegen die Intendanten den Vorwurf des Mobbings erhoben und die ARD verklagt – nachdem sie bereits seit Dezember 2010 krankgeschrieben war. Eine Verlängerung ihres Vertrages lehnte Wiedemann ab. Man einigte sich im September 2011 auf einen Vergleich.

Susanne Pfab war bislang „Leiterin der Geschäftsstelle der Gremienvorsitzendenkonferenz. Die GVK sehe in der Entscheidung der Intendanten eine Anerkennung der hervorragenden Arbeit als Geschäftsführerin der GVK und eine Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Gremien und Intendanten, hieß es.“

Aber sollen die Gremien nicht zuallererst die Sender kontrollieren? Wieso soll die Zusammenarbeit gestärkt werden? Ist das ARD-Generalsekretariat doch „mit verantwortlich für die strategische Positionierung der ARD, die Interessenvertretung nach außen und die Öffentlichkeitsarbeit. In dieser Funktion ist das ARD-Generalsekretariat für die Politik, für Verbände, andere gesellschaftliche Institutionen und die Presse kontinuierlicher Ansprechpartner in rundfunk- und medienpolitischen Fragen“, wie es in der ARD-Selbstdarstellung zum Generalsekretariat heißt. Doch wo ist das die Schnittmenge mit den Rundfunk- und Verwaltungsräten? In welcher Frage will man da enger zusammenarbeiten?

Übrigens: Die vier Stellen im GVK-Büro wurden im Durchschnitt mit 75.000 Euro im Jahr (2011) vergütet. Für die 11 Planstellen im Generalsekretariat standen über 900.000 Euro zur Verfügung – also fast 82.000 Euro je Stelle.

Die Intendanten machen deutlich, wie man das Generalsekretariat auch führen kann. „Michael Kühn ist zurzeit Hauptreferent im Justiziariat des Norddeutschen Rundfunks. Er wird als Bevollmächtigter bis zu Pfabs Amtsantritt mit dem Generalsekretariat und dem künftigen ARD-Vorsitzenden, NDR-Intendant Lutz Marmor, zusammenarbeiten.“

 

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