Die ARD und die Zahlen

 

Jörg Langer widmet sich in seinem Medienblog der Frage, wie hoch die Kosten je Zuschauer bei Fußball bzw. Dokumentationen sind. Seine stichprobenartig ausgewählten Produktionen waren 11 bis 31 mal effizienter in der Mittelausschöpfung der Gebühren bzw. der Zuschaueransprache. Wie kommt er darauf?

 

 

„Das Erste sendete im vergangenen Jahr 14 Spiele der Fußball-Europameisterschaft (á 90 Minuten) also 21 Stunden. Die ARD zahlte dafür die Hälfte der Lizenzsumme von 116,87 Mio Euro, die die Bietergruppe ARD/ZDF an die UEFA also 58,44 Mio Euro. Pro Spiel sind das 4,2 Mio Euro. Das ergibt einen Minutenpreis von 467.000 Euro pro Sendeminute. Die AGF/GFK ermittelte eine durchschnittliche Sehbeteiligung für die Spiele, die von der ARD übertragen wurden von 15,02 Mio Zuschauern.

„Nun meine Lieblingsfrage: Wie viele Zuschauer wurden durch den Einsatz von einem Euro Sender bzw. Gebührengeld erreicht?

Antwort für jeden investierten Euro erreichte die ARD mit der Übertragung der Fußball EM 2012 knapp 2 (zwei) Zuschauer.

 

Ich habe  einmal einige in der Vergangenheit von mir produzierte Dokumentationen und Reportagen (Auftragsproduktionen) damit verglichen:

ARD-Reportage (NDR) „Wenn Eltern versagen“, 30min. Budget: 48.600 Euro/3,02 Mio Zuschauer, ergibt ca. 62 (zweiundsechzig!) Zuschauer pro investiertem Euro.

LMA (SWR) „Kambodschas großes Wasser“, 45min. Budget: 84.700 Euro/1,89 Mio Zuschauer, ergibt immerhin 22 (zweiundzwanzig) Zuschauer pro investiertem Euro.“

 

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)