Fast ein Drittel der Politikernennungen – Angela Merkel dominiert Kindernachrichten bei „logo!“

In der Ausgabe der Medien Perspektiven (1/2014) stellt Udo Michael Krüger vom Institut für empirische Medienforschung IFEM, Köln, gemeinsam mit Christiane Müller die Ergebnisse einer Inhaltsanalyse  der „logo!“-Fernsehnachrichten für Kinder des ZDF dar. „Bereits in den Jahren 2008 und 2009 war „logo!“ auf der Basis einer Stichprobe und 2010 erstmals als Vollerhebung des Gesamtjahres Gegenstand einer Inhaltsanalyse. Der vorliegende Beitrag schließt an das Jahr 2010 an und schreibt die Ergebnisse für die Jahre 2011 und 2012 fort.“ So die Autoren.

 

Ihr Fazit: „Die Untersuchung bestätigt mit ihren Einzelergebnissen ein kinderspezifisches Nachrichtenprofil, das sich als eigenständiges Sendungskonzept formal und inhaltlich von den Nachrichtenangeboten für Erwachsene unterscheidet, ohne auf die wesentlichen Ereignisse des Weltgeschehens zu verzichten.“ (S. 18)

 

Zum Auftritt von Politikerinnen und Politikern stellen die Autoren fest: „In den drei Jahren wurden insgesamt 541 Auftritte deutscher Politiker erfasst, damit käme durchschnittlich nur jeden zweiten Tag ein deutscher Politiker in den Kindernachrichten vor. Die relativ beschränkte Anzahl von Politikerauftritten spiegelte sich auch in der Verteilung auf einzelne Personen wider. Nur 18 Politiker kamen in den drei Jahren auf fünf und mehr Auftritte. Mit weitem Vorsprung am stärksten präsent war Bundeskanzlerin Angela Merkel (151 Auftritte), vor dem bis Mitte 2011 amtierenden

Bundespräsidenten Christian Wulff (49 Auftritte) und dem amtierenden Bundespräsidenten Joachim Gauck (30 Auftritte). In der weiteren Rangfolge von Platz vier bis zehn fanden sich Guido Westerwelle, Karl-Theodor zu Guttenberg, Norbert Röttgen, Wolfgang Schäuble, Horst Köhler, Kristina Schröder und Philipp Rösler. In der Regel traten die Politiker im Zusammenhang mit herausragenden Ereignissen im Untersuchungszeitraum oder, wie im Fall von Guttenberg oder Wulff, durch Affären auf.

 

Die Politiker kamen – ausgenommen bei Interviews von Kinderreportern – nur zu einem geringen Anteil mit O-Ton vor, stattdessen überwogen kommentierte Filme und Fotos oder Nennungen.“ (S. 18)

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