WDR-Intendant Tom Buhrow hat Verleger und Filmproduzenten zur Zusammenarbeit aufgerufen. „Wir alle haben die Herausforderung, die nächste Generation für unsere Inhalte zu begeistern. Lassen Sie uns Gemeinsamkeiten ausloten. Der Medienwandel ist ein Wirbelwind, keiner weiß, wie das ausgeht“, sagte Buhrow gestern auf dem Medienforum NRW in Köln. (pressportal.de)
Diese Debatte ist nicht neu. Schon vor 7 Jahren rief der damalige NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers WDR und Verleger auf zu kooperieren. Ein Jahr später, zum 11. Märtz 2008 begann die Kooperation des WDR mit der WAZ, die nach drei Jahren einseitig vom WDR aufgelöst wurde. Kurz zuvor hatten mehrere Verlage, darunter der WAZ-Verlag, gegen die Tagesschau-App geklagt.
Allerdings arbeitete man auf anderen Ebenen weiterhin zusammen, so in der Deutschen Content Allianz. (Siehe u.a. hier) Hier setzte man sich unter anderem gemeinsam – wie auch das ZDF – dafür ein und forderte die Politik auf, ACTA schnell umzusetzen.
Die Frage ist, wie groß die Schnittmengen sind. Schließlich bekommen die ARD und der WDR ja die Beitragsgelder dafür, um unabhängig von ökonomischen und politischen Interessen Programm zu machen. Doch weder die Verleger noch die Filmproduzenten agieren politisch und/oder ökonomisch unabhängig.
Und, ist der Medienwandel ein „Wirbelwind“ ist, wie Tom Buhrow behauptet? Muss man deshalb kooperieren? Es reicht ein Blick auf all die Prophezeiungen seit der Jahrtausendwende.
Mit den Verlegern sollte die ARD publizistisch konkurrieren. Die Filmproduzenten sollte man anständig bezahlen und die Etats für Filme, Serien und Dokumentationen den Kostensteigerungen anpassen und nicht seit Jahren gedeckelt halten. So würde man am besten dem Auftrag nachkommen, durch Medienvielfalt der Demokratie zu dienen.