Kann es sein, dass die Umwandlung von BR-alpha in ARD-alpha nichts kosten wird?

Am 25. Oktober nahmen die Regierungschefs der Länder zur Kenntnis, „dass BR-alpha zu ARD-alpha werden soll, bei Kostentragung und Federführung durch den BR.“ So steht es in einem entsprechenden Protokoll der Sitzung. Friedemann Greiner, der Vorsitzende des Fernsehausschusses des BR-Rundfunkrates hatte schon eine Woche zuvor, am 18. Oktober,  in epdmedien (42/2013, S. 3 ff.) einen Meinungsbeitrag („Sehnsucht nach Einordnung – Ein Bildungsangebot gehört in das ARD-Digitalkonzept“) veröffentlicht, dass BR-alpha in ARD-alpha umbenannt werden soll und als Bildungskanal in die ARD-Digitalstrategie zu integrieren ist. Doch zu welchen Konditionen soll dies geschehen? Und – wie soll dies gehen, wenn es nichts zusätzlich kosten soll?

Friedemann Greiner formuliert es so:

„Im Rahmen der Überlegungen zu einer Neuordnung des Gesamtprogramms des Bayerischen Rundfunks ist es nur folgerichtig, auch über die zukünftige Organisation von BR-alpha nachzudenken. Zwei sich abzeichnende Vorschläge unterstreichen die Gemeinschaftsaufgabe von BR-alpha im Rahmen der Sender-Familie von ARD: In Zeiten allgegenwärtiger Einsparungen ist es nicht durchzusetzen, dass die Sender der ARD die Kosten eines Bildungsfernsehen gemeinschaftlich tragen.“

 

Nun, dies klingt, als würde der Bayrische Rundfunk das Programm der ARD schenken. Dem ist ja nicht so. Der Bayrische Rundfunk hat die entsprechenden Mittel bei der KEF immer wieder beantragt. Letztlich werden die Kosten von Bayern Alpha schon jetzt gemeinschaftlich getragen – vom Beitragszahler.

 

„Allerdings wäre es ein starkes Signal“, so Friedemann Greiner, „wenn die Sender sich darauf einigen, mehr als bisher entsprechende Produktionen für BR-alpha bereitzustellen. Darüber hinaus wäre es ebenso zu begrüßen, wenn die gesamtgesellschaftliche Relevanz des Bildungskanals BR-alpha durch die Umbenennung in ARD-alpha zum Ausdruck käme.“

 

Allerdings, so ist zu fragen, wer dann die zusätzlichen Rechtekosten trägt. Schließlich wollen ja auch die Produzenten vergütet werden. Oder geht man beim Bayrischen Rundfunk wie auch in der ARD davon aus, alles kostenlos nutzen zu können, weil man sich auf eine Vereinbarung zum Programmaustausch berufen kann?

 

Während andere Sender einen von ihnen verantworteten Digitalkanal einstellen sollen, hat der Bayrische Rundfunk seinen eigenen auf die ARD-Ebene gehoben. Der Bayrische Rundfunk hat seinen Spartenkanal zu einem ARD-Spartenprogramm gemacht und dafür anscheinend auch die Zustimmung der Ministerpräsidenten. Ein Meisterstück erfolgreicher Standortpolitik des früheren Regierungssprechers Ulrich Wilhelm.

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)