Klick-Tipp: Der Kinospielfilm im Fördersystem

Die Aussicht auf wirtschaftliche Rentabilität und die öffentlich-rechtliche Sendetauglichkeit haben oftmals großen Einfluss auf die Zusage von Fördergeldern. Dies wirkt sich inhaltlich auf die filmischen Wirklichkeitskonstruktionen in Bezug auf das Gesellschaftsbild, legitime Sprecher und das gezeigte Milieu aus. Die Erzählform und die Gestaltung der Filme sind weitgehend konventionell, die Schauspielerinnen und Schauspieler sind häufig immer die gleichen und es wird versucht, durch Fortsetzungen an kommerzielle Erfolge anzuknüpfen.

Thomas Wiedemann resümiert: Das Filmschaffen in Deutschland wird geprägt von politischen Entscheidungen, sozialen Hierarchien und gesellschaftlichen Machtverhältnissen. Gezeigt wird in den Filmen ein begrenztes Wirklichkeitsspektrum und es findet kein ernsthaftes Untergraben herrschender Wissensstrukturen statt.

Im Gespräch mit dem Kulturjournalisten Christian Meyer-Pröbstl und in der lebhaften Diskussion mit dem Publikum wurde deutlich, dass es unter den Filmschaffenden nur wenige prominente Akteurinnen oder Akteure gibt, die über so viel Freiraum verfügen, dass sie unkonventionelle Projekte durchsetzen können. Gleichzeitig werden aufseiten der Filmförderung aber immer neue Sichtweisen gesucht und zweifellos wird durch sie weiterhin die Vielfalt des deutschen Filmschaffens gewährleistet. Trotzdem soll die Studie dazu anregen, so Wiedemann, über die bestehenden Strukturen und Macht-Wissens-Konstellationen zu reflektieren.

Blog, halem-verlag.de, 09.10.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)