Als die Große Koalition der Presse unter die Arme greifen wollte, stolperte sie von einem Problem zum nächsten. Wir veröffentlichen Akten, die zeigen: Sie war von Anfang an ohne Ziel und Plan, aber getrieben von Mathias Döpfner und der Lobby der Verlage. Die Ampel könnte nun die gleichen Fehler wiederholen.
In den Jahren 2019 bis 2021 arbeitete die Große Koalition an einer Förderung für Presseunternehmen in Deutschland. Heikel war das Vorhaben von Anfang an, am Ende wurde es für das damalige Regierungsbündnis aus Union und SPD zu einem Fiasko. Der Bundesrechnungshof zerriss das Förderkonzept, das Online-Medium Krautreporter drohte mit Verfassungsbeschwerde und selbst die Zeitungsverleger, für die das Geld gedacht war, wollten es am Ende nicht mehr nehmen.
Ingo Dachwitz, netzpolitik.org, 16.11.2023 (online)