Kurt Maetzig wird heute 100 Jahre alt. Die Berliner Zeitung hat mit ihm ein langes Interview geführt.
Zur Freiheit sagt er: „Freiheit ist für mich ein leeres Wort, wenn man nicht hinzufügt: Frei wovon und frei wozu. Denn Freiheit ist eine gerichtete Kraft. Heute sehe ich die Gefahr, dass sich die Kraft der Freiheit verliert, weil es ihr an Ziel fehlt.“
Zum Kommunismus der Zukunft: „Das, was man sich darunter vorgestellt hat, wird es nie geben. Die Zukunft ist nicht aus der Vergangenheit zu erklären, und die Vergangenheit ist auch nicht würdig, die Zukunft zu gestalten.“
Zu seiner Arbeit als Propagandist: „Ich habe mich bis zuletzt immer zum Propagandistischen bekannt. Eine Sache zu propagieren, heißt, sie zu befördern, und ich wollte befördern. Wenn ich heute jung wäre und wieder Filme machen würde, wäre ich auch wieder Propagandist, für Solidarität zum Beispiel.“