„Der MDR hat seinen Unterhaltungschef Udo Foht wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs suspendiert“, meldet welt.de schon kurz nach der Pressemitteilung des MDR. „Nach den Erkenntnissen des MDR hat der Unterhaltungschef offizielles Geschäftsbriefpapier für private Zwecke genutzt und Dritte zu Zahlungen veranlasst. Ob sich Udo Foht dadurch einen persönlichen Vorteil verschafft hat, ist noch unklar“, heißt es da.
Doch es muss wohl mehr dran sein. Schließlich hatte im Zusammenhang mit der Kika-Affäre führende Mitarbeiter, die gegen Dienstanweisungen selbst verstoßen bzw. diese nicht umgesetzt hatten, nur Ermahnungen bzw. Abmahnungen erhalten. Und dann wird einer der Geschäftspapier zweckentfremdet eingesetzt hat, suspendiert obwohl noch kein Schaden für den MDR festgestellt wurde?
„Unabhängig von dieser Frage hält es der MDR für nicht hinnehmbar, dass der Unterhaltungschef seine Position für außerdienstliche Zwecke missbraucht hat. Deshalb wurde der Mitarbeiter von allen seinen Aufgaben entbunden. Weitere arbeitsrechtliche Schritte werden geprüft.“ Am 4. August 2011 ist den Angaben zufolge eine Anhörung des Unterhaltungschefs geplant.
Heute, einen Tag später, heißt es bei kress.de, dass nach internen Erkenntnissen des MDR der Unterhaltungschef in weiteren Fällen gegen Dienstanweisungen verstoßen bzw. seine Position missbraucht haben soll.
Und wieder stellen sich die Fragen wie in früheren Fällen: Keiner hat zuvor etwas gesehen? Keiner hat zuvor etwas bemerkt? Den Verstoß gegen Dienstanweisungen soll keiner mitbekommen haben?
Erst war es im Sport, dann der Kinderkanal. Nun ist es die Unterhaltung. Immer waren es langjährige Mitarbeiter, ja, de facto Gründungsväter. Die nun gehen müssen, bevor der Intendant geht.
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Medien-NEWS vom 28.7.
Der MDR hat seinen Unterhaltungschef Udo Foht wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs suspendiert. welt.de
Nach den Erkenntnissen des MDR hat der Unterhaltungschef offizielles Geschäftsbriefpapier für private Zwecke genutzt und Dritte zu Zahlungen veranlasst. Ob sich Udo Foht dadurch einen persönlichen Vorteil verschafft hat, ist noch unklar. mdr.de
Foht war am Mittwochabend für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. abendblatt.de
Medien-NEWS vom 29.7.
Der öffentlich-rechtliche Sender MDR hat seinen Unterhaltungschef Udo Foht wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs mit sofortiger Wirkung suspendiert und Strafanzeige erstattet. Der Sportchef und künftige Direktor des MDR Fernsehens, Wolf-Dieter Jacobi, übernimmt bis auf weiteres zusätzlich Fohts Ressort. sueddeutsche.de
Unabhängig davon könne der MDR nicht hinnehmen, dass ein Unterhaltungschef seine Position für außerdienstliche Zwecke missbrauche, erklärte der Sender weiter. Er sei deswegen von seinen Aufgaben entbunden worden. Der MDR prüft auch weitere arbeitsrechtliche Schritte gegen Foht. Die interne Revision wurde mit einer Sonderprüfung beauftragt. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist dem MDR durch den Fall kein finanzieller Schaden entstanden. Leipziger Volkszeitung, Magdeburger Volksstimme
Nach internen Erkenntnissen des MDR soll der Unterhaltungschef in weiteren Fällen gegen Dienstanweisungen verstoßen bzw. seine Position missbraucht haben. Am 4. August 2011 ist den Angaben zufolge eine Anhörung des Unterhaltungschefs geplant. kress.de
Es ist der nächste Skandal eines an Skandalen reichen Senders. …Foht war einer der mächtigsten Männer des MDR, Herr über einen Jahresetat von geschätzten 40 Millionen Euro … Es wäre für einen Programm-Manager wie ihn ein Leichtes gewesen, 30.000 Euro für eine Produktion lockerzumachen. So sieht es danach aus, als habe Foht eine Art Schneeballsystem installiert. Ein Kreditgeber löste den nächsten ab, jedes Mal wurde es deutlich teurer. welt.de
„Welt Kompakt“ liegen interne MDR-Papiere vor, die weitere Details zu dem Fall enthalten. So soll der Geschäftsführer einer der betroffenen Drittfirmen den MDR am Dienstag über den Vorfall informiert haben. welt.de
MDR-Skandale – eine Auswahl welt.de
Medien-NEWS vom 1.8.
Mit der Suspendierung von Unterhaltungschef Udo Foht dürften dem MDR weiter turbulente Zeiten ins Haus stehen. In seinem 20. Gründungsjahr kommt die Dreiländer-Anstalt nicht aus den Schlagzeilen. derstandard.at
„Mittlerweile mehren sich Anzeichen, dass Udo Foht in finanziellen Schwierigkeiten steckt“, sagt Thärichen. Anders seien diese Fälle nicht zu erklären. sz-online.de
Der langjährige Unterhaltungschef, der zu den Urgesteinen des MDR zählt, war schon seit Frühsommer auf dem Radar der internen Ermittler um den Ex-LKA-Chef Ingmar Weitemeier aus Mecklenburg-Vorpommern. Der durchleuchtet nach dem KiKa-Skandal die Strukturen des MDR. Dabei stießen die Weitemeier-Leute Ende Mai auf einen Vorgang, bei dem Udo Foht den Vorstand des Burda-Konzerns, Philipp Welte, um 30.000 Euro gebeten hatte. sz-online.de
Im März 2009 soll die Summe von einem Privatkonto Weltes auf das Geschäftskonto eines Weggefährten Fohts überwiesen worden sein. Der MDR habe laut Welt davon Kenntnis besessen. Foht, 60, habe erst im Juni dazu erklärt: Es habe sich um einen Produktionskostenvorschuss für eine zwölfteilige Sendereihe, eines ungewöhnlichen und aufwendigen Vorhabens, gehandelt. Privatmann Welte finanziert öffentlich-rechtliches Programm? sueddeutsche.de
Der frühere MDR-Pressesprecher und heutige Burda-Vorstand Philipp Welte hat sich fassungslos über die nun bekannt gewordene MDR-Affäre gezeigt – auch von ihm hat sich der suspendierte Unterhaltungschef einst Geld geliehen. Dwdl.de
In der Affäre um den geschassten MDR-Unterhaltungschef Udo Foht wegen dubioser Geldgeschäfte rückt eine Berliner Adresse in den Fokus der Überprüfungen. Der eine, Carsten Weidling, ist Fernsehautor und Moderator, ein Meister der leichten Muse, Pokerfan. Der andere, René Bohacek, ist Immobilienkaufmann und GmbH-Eigentümer, ein Spezialist für knifflige Verträge, auch er mit einer Vorliebe fürs Kartenspiel. Was die beiden Mittvierziger außer einer Freundschaft aus gemeinsamen Schultagen verbindet, ist eine Adresse im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf. welt.de
Offenbar war es aber Prof. Karola Wille (52) – juristische Direktorin des Senders und eine der Top-Kandidatinnen für den Intendantenposten – die sich maßgeblich für die Aufklärung von Fohts Machenschaften einsetzte. bild.de
Unterdessen berichtete „Die Welt“, dass Foht eine private Produktionsfirma zu fragwürdigen Zahlungen veranlasst habe. Demnach informierte der Geschäftsführer einer Leipziger Produktionsfirma die MDR-Justiziarin, dass Foht das Unternehmen um einen fünfstelligen Betrag für eine andere Medienfirma gebeten habe. Wie es weiter in dem Bericht hieß, hatte der Sender schon Ende Mai erste Hinweise auf Unregelmäßigkeiten erhalten und Foht aufgefordert, eine Überweisung über 30.000 Euro zu erklären spiegel.de
Nach SZ-Informationen geht es dabei um einen Vorfall, der bereits längere Zeit zurückliegt. Damals hatte Udo Foht die TV-Produktionsfirma Ariane-Film mündlich gebeten, auf einen Teil ihres Honorars vom MDR zu verzichten und einen Betrag von 20.000 Euro einer anderen notleidenden Firma zur Verfügung zu stellen. Ariane-Geschäftsführer Christian Schulzki bestätigt, dass er damals geholfen habe. „Wir arbeiten seit Jahren vertrauensvoll mit dem Sender zusammen, da hilft man schon mal“, sagt er. Die Ariane-Film habe dafür sogar den Dispokredit ihrer Bank belastet. Doch dann sei die Sache dubios geworden. „Wir wurden offenkundig belogen, was die Verwendung des Geldes betraf.“ sz-online.de
Volksmusikproduzent Hans R. Beierlein sei schon vor Jahren um eine kleine Finanzspritze für eine Show angegangen worden sein. Sat+Kabel
Beierlein sagte, er sei schon vor Jahren um eine – wenn auch „lächerlich kleine“ Finanzspritze für eine Show angegangen worden. Damals habe er sich schon gewundert, dass der Unterhaltungschef eines gebührenfinanzierten Senders so was nötig habe, sagt Beierlein nun digitalfernsehen.de
Was kommt als Nächstes? fragen die Einen. Der aktuelle Fall zeige, dass die nochmals verschärften Kontrollmechanismen des MDR funktionieren, sagt hingegen die ARD–Vorsitzende Monika Piel dem Tagesspiegel. „Hier wurde nichts von außen aufgedeckt, sondern der MDR hat vielmehr selbst ,ausgemistet’.“ tagesspiegel.de
Die Führungskultur im MDR ist unter aller Kanone. In dem seit 20 Jahren von Intendant Udo Reiter betriebenen Sender hat sich eine massive Selbstbedienungsmentalität etablieren können. Es gibt eine Mehrzahl unbescholtener Kollegen – doch oftmals können Leiter und Direktoren schalten und walten, wie sie wollen. Die Versuchung, das auszunutzen, ist groß, zumal die Kontrollmechanismen marginal sind. sz-online.de
Dem MDR sei nach derzeitigem Kenntnisstand kein finanzieller Schaden entstanden, teilte der Sender eilig mit. Ums Image scheint man sich beim MDR schon gar nicht mehr zu sorgen – ist eh zu spät. … Ein kenntnisreicher Bekannter hat die ARD neulich als „Sozialzoo“ voller bizarrer Geschöpfe beschrieben – und zu einem Zoo gehören eben auch Raubtiere, die in ihren Gehegen an die Grenzen gehen und auch darüber hinaus – wenn man sie denn lässt. taz.de
Der MDR musste sich zudem in der Vergangenheit immer wieder Vorwürfe gefallen lassen, allzu leichtfertig mit Gebührengeldern zu spekulieren. Meedia
Medien-NEWS vom 2.8.
Udo Reiter: Bei der Überprüfung unserer internen Strukturen nach dem KIKA-Skandal erhielten wir Ende Mai erste Hinweise. Wir haben daraufhin Ermittlungen aufgenommen und Herrn Foht am 27. Juli vom Dienst suspendiert. Zusätzlich haben wir Strafanzeige erstattet. Ein finanzieller Schaden ist dem MDR offenbar nicht entstanden. BILD
Offenbar steht mindestens eine Person, die für den MDR als Moderator eine Globetrotter-Serie dreht, auch in Verbindung mit dieser Berliner Firma, die einem Immobilienmakler gehören soll. thueringer-allgemeine.de
Was jedoch auffällt: Der Sohn des legendären DDR-Entertainers O.F. Weidling (†60) war stets von Foht gefördert worden. Auch als er beim Riverboat von Bord gehen musste, versorgte ihn der Unterhaltungschef mit neuen einträglichen Beschäftigungen beim MDR. bild.de
„Just for Fun“ heißt die Firma, die im Bezirk Steglitz-Zehlendorf registriert ist. Über sie soll Foht, der seine Amt für private Zwecke missbraucht haben soll, ohne Kenntnis seines Arbeitgebers mindestens zwei fragwürdige Zahlungen über 30 000 und 20 000 Euro abgewickelt haben. tagesspiegel.de
Allein das ARD-Quotenspektakel „Feste der Volksmusik“, für das MDR-Mann Foht verantwortlich zeichnete, ist ein hoch komplexes Zahlengebilde. Doch schon jetzt wissen die Prüfer, worauf sie bei Sichtung der Unterlagen achten müssen: auf die Firma „Just for Fun“. Und auf die Namen Carsten Weidling und René Bohacek. welt.de
Eines der dubiosen Schreiben mit MDR-Kopf des suspendierten Unterhaltungschefs scheint aus dem Jahr 2008 zu stammen. So stellt sich die Frage, ob das, was bisher bekannt wurde, nur die Spitze eines größeren Netzwerkes ist, oder ob Foht sich tatsächlich dieses Schrittes nur bei persönlichen finanziellen Enpässen bediente. thueringer-allgemeine.de
Nach BILD-Informationen soll Foht bereits im Oktober 2008 von seiner MDR-Adresse aus einen Geschäftspartner aufgefordert haben, Gelder an eine befreundete Produktionsfirma zu überweisen. In einem Fall, der BILD schriftlich vorliegt, geht es um mehr als 100 000 Euro. bild.de
Medien-NEWS vom 3.8.
Wie der Sender versichert, ist Fohts mutmaßlicher Amtsmissbrauch durch hausinterne Untersuchungen aufgeflogen. … Den entscheidenden Hinweis habe der Chef einer Produktionsfirma gegeben, bei der sich Foht Geld ausgeliehen hatte. … Wer im Fall Foht womöglich nicht genau hingeguckt hat, ist offen. stern.de
Im Zusammenhang mit dem Skandal um den langjährigen MDR-Unterhaltungschef Udo Foht macht sich in den Aufsichtsgremien des Senders Unmut breit über die Informationspolitik von Intendant Udo Reiter. So würden praktisch täglich neue Einzelheiten über mögliche Verfehlungen des suspendierten Unterhaltungschefs bekannt, klagt etwa Grünen-Politiker Carsten Meyer, der Mitglied des Rundfunkrates ist. ‚Intendant Reiter muss uns endlich informieren, und zwar schriftlich und zeitnah‘, verlangt Meyer. Der Linken-Abgeordnete Falk Neubert erklärt, es sei ‚höchst ungut, dass wir uns die Details Stück für Stück aus den Zeitungen zusammenreimen müssen‘. Reiter müsse aktiv werden und einen umfassenden Bericht abgeben, ähnlich wie bei der Kika-Affäre, die den MDR seit Ende 2010 beschäftigt. sueddeutsche.de
Foht, Kliebenstein (Leipziger Produktionsfirma Classic Art), Poser (Eventagentur Compact-Systems): Dieses Mal geht es um einen 350.000-Euro-Auftrag aus dem Jahr 2008. Der Fall legt den Verdacht nahe, dass im MDR keinen gab, der sich ernsthaft um die Einhaltung von Regeln kümmerte. Selbst in dieser Größenordnung konnte Foht unbemerkt jonglieren. welt.de
Der Mitteldeutsche Rundfunk ist weit davon entfernt, ein ganz normaler ARD-Sender zu sein. …. Im Sport und in der Unterhaltung ist also schon jeweils der Wurm drin gewesen; als extrem kritisch ist die landespolitische Berichterstattung des MDR bisher auch nicht auffällig geworden. Das ruft nach einer journalistischen Neuordnung. tagesspiegel.de
Im Fall des suspendierten Unterhaltungschefs Udo Foht wurde bekannt, dass die Geschäftsleitung nicht über dessen finanzielle Probleme informiert war. Für den Sender ist es der dritte Skandal in zwei Jahren. rp-online.de
Ki.Ka-Skandal hat Auswirkungen auf Gebühren – KEF-Prüfungen „Wenn wir sehen, dass Gelder in die Spielbank fließen, dann heißt das für uns, KI.KA hat offenbar zu viel Geld und niemand merkt, dass dem Sender dieses Geld fehlt. Das werden wir in unserer Rechnung berücksichtigen“, sagte der Vorsitzende der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) und Präsident des Bayerischen Obersten Rechnungshofs, Heinz Fischer-Heidlberger Sat+Kabel
Medien-News vom 4.8.
Es gibt dafür zwei Lesarten: Wenn kriminelle Energie im Spiel ist, ist dagegen nichts zu machen. Oder: Wenn ein Sender derart zuverlässig in die Schlagzeilen gerät, weil sein führendes Personal selbstständig dubiose Geschäfte macht, dann stimmt in diesem Sender etwas sehr Grundsätzliches nicht. welt.de
Wie schrieben die so sympathischen wie traditionsreichen Aggregatoren aus dem hübschen Heidelberg gestern in ihrem Newsletter über aktuelle Entwicklungen in der auch an diesem Mittwoch noch jüngsten MDR-Affäre? „Derweil schläft der MDR-Rundfunkrat Alarm…“ evangelisch.de
Das DDR-System ist schuld daran, dass Udo Foht mit MDR-Geschäftspapieren Kollegen um Geld anpumpte, weil sein Privatkonto offenbar in den Miesen ist. Zum Glück ist Udo Foht DDR-Bürger und hat in der DDR schon von klein auf gelernt, wie man das System für sich ausnutzt. Er kann ja im Grunde genommen gar nix dafür – es gab ja damals nix zu kaufen, nur über die Vetternwirtschaft hat man im Sommer einen Platz im Ferienwohnheim an der Ostsee bekommen. Und wenn man solange wie Udo Foht DDR-Bürger war, ist es auch wirklich schwer, sich an ein neues System anzupassen – das fällt selbstverständlich nach 20 Jahren noch schwer! Diese Dreistigkeit in Reiters Worten muss man wirklich erst einmal verdauen. Anscheinend hat der Noch-Intendant immer noch nicht begriffen, dass er selbst über 20 Jahre hinweg selbst ein System erschaffen hat, dass solche Missbrauchsfälle erst möglich gemacht hat – den MDR. flurfunk-dresden.de
Udo Foht unter die Fittiche des renommierten Berliner Anwaltes für Medienrecht, Prof. Dr. Christian Schertz, begeben. Der scheint sich erster taktischer Winkelzüge zu bedienen, um sich vor der Anhörung seines Mandanten durch den MDR genug Hintergrundwissen zu verschaffen. Leipziger Internetzeitung
Der Sender bestätigte gestern, dass der Unterhaltungschef 1994 schon einmal abgemahnt wurde. „Wir rekonstruieren den Vorgang zurzeit“, sagte MDR-Sprecher Dirk Thärichen. Angeblich soll Foht damals auch eine Sendung in Auftrag gegeben haben ohne Genehmigung des Senders. sz-online.de
Medien-News vom 5.8.
Drei Produzenten fühlen sich in dem Skandal um den suspendierten MDR-Unterhaltungschef Udo Foht betrogen. Der Sender will die Vorwürfe nicht bestätigen – widerlegen kann er sie aber auch nicht. sueddeutsche.de
Medienberichte, denen zufolge es um Beträge von 20000, 30000 und mehr als 100000 Euro ging, wurden weder von der Staatsanwaltschaft noch vom Sender bestätigt. „Wir bearbeiten den Fall aus arbeitsrechtlicher Sicht und überprüfen, ob er gegen MDR-Vorschriften verstoßen hat“, sagte MDR-Sprecher Dirk Thärichen. „Alle strafrechtlichen Fragen hat der MDR an die Staatsanwaltschaft übergeben.“ stern.de
Nach dem Kika-Skandal steckt der Sender mitten im nächsten Korruptionsfall. Der Intendant konstatiert beim MDR alte Seilschaften – der Schlange den Kopf abschlagen mag er aber nicht. …
Dass zu viel frischer Wind von außen in den Sender kommt, ist bereits jetzt ausgeschlossen. Die Sächsische Staatskanzlei hatte extra ein juristisches Gutachten in Auftrag gegeben, das begründet, warum der MDR seinen Intendantenposten nicht öffentlich ausschreiben müsse. ftd.de
Medien-NEWS vom 08.08.2011
Gerade im Bereich der Unterhaltung, die bei Dritten Programmen neben regionalen Informationen eine wichtige, identitätsstiftende Rolle spielen soll, ist der MDR, will man vom Kulturradio Figaro und der Jugendwelle Sputnik vor ihrem Umbau absehen, kaum durch kritische Distanz aufgefallen.
In der schönen Heimat finden wir uns schließlich alle glücklich wieder, egal, wer das Land gerade regiert – und am allerbesten, wenn es in allen drei Ländern des Sendegebietes die CDU ist. So konnte man die Botschaft auch verstehen, Gefälligkeitsinterviews mit Politikern verletzten gelegentlich die Scham- wie die Schmerzgrenze. Mitteldeutsche Zeitung
Der suspendierte MDR-Unterhaltungschef Udo Foht hat über einem langjährigen Vertrauten übermitteln lassen, dass er nie einen Euro aus den von ihm beschafften Krediten für sich selbst benutzt habe. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Focus. Digitalfernsehen.de
Im neuesten Fall soll die Schweizer Musik- und TV-Produktionsfirma Gillming & Co. gegen den öffentlich-rechtlichen Sender aus Leipzig Anspruch auf Schadensersatz stellen. Die Rede ist von rund einer Million Euro; im MDR heißt es, es gehe nur um einen Bruchteil der Summe. Digitalfernsehen.de
„Die Show wurde jedoch nie produziert – angeblich, weil Foht Aufzeichnungen mehrmals kurzfristig abgesagt hat. Bereits im vorigen Jahr hätte gedreht werden sollen, der letzte geplatzte Termin soll vor ein paar Wochen gewesen sein“, heißt es im „Spiegel“. Kress.de
Einem „Spiegel“-Bericht zufolge ist die Rede von rund einer Million Euro – im MDR heißt es hingegen, es gehe nur um einen Bruchteil der Summe. Es geht dabei offenbar um die nie produzierte Talkshow „Generationen-Dialog“, die Foht bei der Firma in Auftrag gegeben haben soll. DWDL
Reiters an den Rundfunkausschuss versendeter Brief gleicht jedenfalls einem Hilferuf. Von Summen in „sechsstelliger Höhe“ ist die Rede, von denen Reiter nicht ausschließen könne, dass dieses Geld „von Herrn Foht oder anderen für private Zwecke verwendet“ wurde. Nun, wenn Udo Reiter schon nichts „ausschließen“ kann, vielleicht kann er ja „aufklären“ helfen. Presseportal.de
Der sachsen-anhaltische Medienpolitiker Stefan Gebhardt (Linke) hat scharfe Kritik am Umgang des MDR mit neuerlichen Betrugsvorwürfen geäußert. Gebhardt, Mitglied des MDR-Rundfunkrates, forderte gegenüber der MZ eine Sondersitzung des Fernsehausschusses: „Es muss Schaden vom Sender abgewendet werden, wenn das überhaupt noch möglich ist.“ … Gebhardt sagte, die wiederholten Finanzskandale des Senders lägen an einem Webfehler bei dessen Gründung: „Der MDR ist gegründet worden von westdeutschen CDU-Politikern und der DDR-Unterhaltungsmafia.“ Mitteldeutsche Zeitung
Politfilz und geschäftliche Sauereien, übelste Geldgeschichten und Stasi-Verwicklungen – das prägt die 20-jährige Geschichte des MDR. Die einmalige Karriere eines ARD-Senders, der bei seinen vielen Skandalen immer nur eines tat: sich zu wundern. Sueddeutsche.de
Reiter hätte allen Grund, seinen Abschied zu feiern: Kein anderer Intendant aus der ARD-Riege kann auf eine so lange Amtszeit mit so vielen überlebten Skandalen zurückblicken. Für die ZEIT war Reiter nicht zu sprechen. Hat der MDR vielleicht eine Anlage zur Korruption in seiner DNA? Lag es an der Mischung aus DDR-Altlasten und Kräften, die Intendanten im Westen vielleicht bewusst zum Aufbau Ost abschoben?»Man wollte das Ganze damals etwas weniger beamtig angehen und etwas moderner gestalten«, erinnert sich der damalige MDR-Justiziar Thomas Nissen. Zeit.de
Der Medienredakteur der Tageszeitung taz, Steffen Grimberg, beobachtet diese neue MDR-Affäre. Im Interview. Deutschlandradio
Medien-NEWS vom 09.08.
Der MDR will sich zu den Vorwürfen gegen Foht nicht mehr äußern. In einem Brief an die Gremien des Senders kündigte Intendant Udo Reiter für September einen Zwischenbericht der Untersuchungskommission an. Spiegel.de
MDR-Sprecher Dirk Thärichen erklärte: „Um die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nicht zu gefährden, wird der MDR im Zusammenhang mit den aktuellen Vorwürfen gegen Udo Foht keinerlei Informationen mehr nach außen geben“. Digitalfernsehen.de
Der suspendierte MDR-Unterhaltungschef Udo Foht hat über einem langjährigen Vertrauten übermitteln lassen, dass er nie einen Euro aus den von ihm beschafften Krediten für sich selbst benutzt habe. Focus.de
Der Medienexperte der Linken in Sachsen-Anhalt, Stefan Gebhardt forderte angesichts der neuen Sachlage eine Sondersitzung des Fernsehausschusses, der sich mit dem „System Foht“ befassen solle. Spiegel.de
Der SPD-Fraktionschef im Thüringer Landtag, Uwe Höhn, schloss sich der Forderung an und betonte, die Gebührenzahler hätten ein Recht auf vollständige Information über „die sonderbaren Finanzierungsmethoden“ Fohts. Hamburger Abendblatt
Im Fall des suspendierten MDR-Unterhaltungschefs Udo Foht hat die Staatskanzlei Sachsen-Anhalt mehr Aufklärung und eine Information der Gremien gefordert. Der rechtsaufsichtliche Brief mit mehreren Fragen sei am 5. August per E-Mail an MDR-Intendant Udo Reiter geschickt worden. Dnn-online.de
Darin werde unter anderem gefragt, wie lang der MDR den Fall untersuchen wolle und ob Änderungsvorschläge externer Sachverständiger für die Beschaffung von Programmleistungen berücksichtigt worden seien. Außerdem sollen die Sender-Gremien informiert werden. Sachsen-Anhalt ist derzeit federführend in der Rechtsaufsicht der Dreiländeranstalt. Digitalfernsehen.de
Carsten Meyer , Landtagsabgeordneter der Thüringer Grünen und Rundfunkrat, kritisierte gegenüber unserer Zeitung die „Unternehmenskultur“ des gebührenfinanzierten Senders. Thüringer Allgemeine
Angeblich hat Foht die Talkshow „Generationen-Dialog“ in Auftrag gegeben, dann aber die Aufzeichnung mehrmals kurzfristig abgesagt. Erst vergangene Woche wurde bekannt, dass Foht auch bei der Leipziger Produktionsfirma Classic Art eine Sendung in Auftrag gegeben haben soll, ohne dass es dafür einen ordentlichen Vertrag gab W&V
Medien-NEWS vom 10.08.
Ein Unterhaltungschef eines Fernsehsenders im Osten, der solange Geld von der einen in die andere Tasche schiebt, bis man nicht mehr weiß, wo es gelandet ist. Man weiß nur, wo es nicht ist. … Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft, große erhalten Geschäftsbeziehungen. Ob der Unterhaltungschef nach dem Prinzip handelte? FAZ
Anders als beim Kika-Fall ist bislang auch völlig unklar, ob der MDR und damit die Gebührenzahler durch Foths ungewöhnliche Produktionsweise überhaupt geschädigt wurde – oder der Sender am Ende sogar profitierte. Man kann den Fall nämlich auch so sehen, dass sich da ein öffentlich-rechtlicher Sendergrande einfach der im privaten Fernsehen üblichen Methoden bedient hat. Dort werden Entwicklungskosten und ähnliche Vorleistungen gern auf die Produktionsfirmen abgewälzt. Der Sender zahlt dann später en bloc – natürlich nur, wenn es das Programm auch wirklich ins Fernsehen schafft. Auf Projektideen, die auf halber Strecke scheitern, bleibt der Anbieter sitzen. TAZ
Wer zu viel Geld hat, achtet nicht mehr so genau darauf. Nun gibt es einen zweiten Fall. Noch ist unklar, was genau passierte. Aber wieder ist das dubiose Finanzverhalten einer Führungskraft über Jahre nicht aufgefallen. Auch wenn dem MDR vielleicht kein Schaden entsteht, entschuldigt das nichts. Thüringer Allgemeine
Der suspendierte Unterhaltungschef des MDR-Fernsehens, Udo Foht, muss sich heute arbeitsrechtlich beim Sender verantworten. Dieses Gespräch bestätigte die Thüringer Staatskanzlei, nachdem der MDR bislang dazu offiziell geschwiegen hatte. WELT
Bei der Aufklärung angeblicher Dienstverstöße seines Unterhaltungschefs Udo Foht gerät der MDR zunehmend unter Druck.So hat die Staatskanzlei Sachsen-Anhalt einen Katalog von Fragen an Intendant Udo Reiter geschickt. Nach SZ-Informationen wird im Rundfunkrat die Forderung nach einer Sondersitzung noch im August lauter. Sächsische Zeitung
Der Druck auf den Mitteldeutschen Rundfunk nach dem Skandal um den Unterhaltungschef Udo Foht wegen fingierter Rechnungen wächst. Nach der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt fordert nun au der stellvertretende Vorsitzende und medienpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Markus Kurze, eine transparente Aufklärung. halleforum.de
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat den MDR aufgefordert, die Affäre um Ex-Unterhaltungschef Udo Foht aufzuklären. „Der MDR muss in dieser Angelegenheit schnellstmöglich Klarheit schaffen“, sagte Haseloff „Welt Kompakt“. Dies gelte mit Blick auf „anstehende politische Entscheidungen, wie solche im Zusammenhang mit Gebührenentscheidungen“. Damit spielte Haseloff auf die geplante Haushaltsabgabe an, die von 2013 an die umstrittene GEZ-Gebühr ablösen soll. WELT
Die Politik fordert nun wortgewaltig Aufklärung. Und kloppt sich hinter den Kulissen, welcher den Parteien genehmer Bewerber neuer Chef beim MDR werden soll. Auch das ist eine Art von Selbstbedienung! Magdeburger Volksstimme
MDR-Intendant Udo Reiter sollte seinen vorgezogenen Abgang noch einmal überdenken. … Bevor der offenbar system-begünstigte Betrug nicht geklärt ist, muss die Intendanten-Neuwahl ausgesetzt werden. Und was eigentlich halten von alledem die vielen MDR-Mitarbeiter, deren Arbeit von solchen Spitzenkräften beschädigt wird? Mitteldeutsche Zeitung
Medien-NEWS vom 11.08.
Dass Foht weiterhin suspendiert bleibt, ist das Ergebnis einer Anhörung im Sender am Mittwoch. Weitere Inhalte wurden nicht bekannt. „Mit Rücksicht auf die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gibt der MDR keine Erklärung ab“, sagte Sender-Sprecher Dirk Thärichen in Leipzig auf Anfrage der Nachrichtenagentur dapd. Thüringer Allgemeine
Die Politik spielt dieses Spiel nicht mehr länger mit – allen voran Sachsen-Anhalt, seit Juli für die Rechtsaufsicht des Senders zuständig. Regierungssprecher Franz Kadell fragt: Was genau prüft die interne Revision des Senders? Welche Vorschriften gelten für die Programm-Beschaffung? Mit wem traf Foht Absprachen? Vom Sender verlangt Kadell „eine zeitnahe Information der Gremien“. derwesten.de
Sollten die Informationen der “SUPERillu” stimmen, hatte Intendant Udo Reiter – und unter Umständen auch die MDR-Fernsehdirektion unter (Noch-)Leitung von Wolfgang Vietze – bereits 2009 Kenntnisse über Fohts seltsamen Finanzaktionen! Flurfunk-dresden.de
Foht (60) schloss ohne Wissen und ohne Genehmigung des Senders einen privaten Beratervertrag mit dem Deutschen Fernsehballett, kassierte auf diese Weise eine fünfstellige Summe. BILD
Der MDR hat sich mittels einer kurzen, nüchternen Pressemitteilung jeglicher weiterer Auskunftspflicht gegenüber der Öffentlichkeit in der Affäre um den Ex-Unterhaltungschef Udo Foht entledigt. Leipziger Internetzeitung
Der stellvertretende Vorsitzende und medienpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Markus Kurze, fordert im Zuge der Aufklärung der Vorkommnisse im MDR einen fairen Umgang mit der Rundfunkanstalt. Durch das Handeln Einzelner solle der MDR nicht in Misskredit gebracht werden. Der Intendant Prof. Dr. Reiter handle konsequent und lasse die internen Strukturen des Senders gründlich untersuchen. Halleforum.de
Medien-NEWS vom 15.08.
In der Affäre um den suspendierten Unterhaltungschef Udo Foht gerät auch MDR-Intendant Udo Reiter ins Visier. In der „Super Illu“ kommen fünf Personen zu Wort, bei denen sich Foht Geld geliehen haben soll. Zwei von ihnen bekamen ihr Geld offenbar erst wieder, als sie sich an den MDR-Intendanten beziehungsweise an die Fernsehdirektion des Senders wandten. Tagesspiegel
Im Gegensatz zu den Betrügereien beim Kinderkanal ist der neue Fall allerdings noch völlig undurchsichtig, zumal erst weitere Ermittlungen Aufschluss darüber geben werden, ob sich Foht, MDR-Angestellter seit 1992, tatsächlich auch privat bereichert hat. Zunächst sah es so aus, als habe der Ende Juli suspendierte Unterhaltungschef unorthodoxe Wege zur Vorfinanzierung von MDR-Sendungen gefunden. Mittlerweile geht die Rede, er habe eine sechsstellige Summe kassiert. Stuttgarter Zeitung
Nach Informationen des SPIEGEL gehen die Prüfer inzwischen Hinweisen auf verdeckte Zahlungen nach. So könnten Stars bei Laune gehalten worden sein. Seit Jahren verdiente Foht sich monatlich 600 Euro als Berater des Balletts dazu – Intendant Reiter wusste davon. SpOn
Ungestört soll Foht ein kompliziertes, undurchsichtiges System aus Honoraren, Zuschüssen und Überweisungen geschaffen haben. Ungestört wohl auch, weil Udo Foht beste Verbindungen in die Volksmusikwelt hatte, die dem MDR seine Quotenerfolge bescherte. BZ
Medien-NEWS vom 16.08.
Interne MDR-Ermittler gehen offenbar dem Hinweis nach, wonach Schwarzgelder an Stars der Unterhaltungsbranche flossen, um diese bei Laune zu halten, berichtet der „Spiegel“. Sächsische Zeitung
Hinzu kam laut „Spiegel“, dass Foht immer wieder vergessen habe, die Miete für eine Leipziger Wohnung zu zahlen. Die Folge: Ein Teil von Fohts Gehalt wurde gepfändet – sowohl rückwirkend als auch für künftige Mieten. Horizont.net
Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), mahnte nun Aufklärung an: „Der MDR muss in dieser Angelegenheit schnellstmöglich Klarheit schaffen“, erklärte der Politiker gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“ (10.8.11). …. Haseloff verband seine Mahnung mit dem Hinweis auf „anstehende politische Entscheidungen“ wie etwa die zu den künftigen Rundfunkgebühren. Funkkorrespondenz
In der Affäre um den suspendierten MDR-Unterhaltungschef Udo Foht kommt der Rundfunkrat des Senders am 31. August zu einer Sondersitzung zusammen. Bei dieser Gelegenheit will die ARD-Anstalt über mögliche Konsequenzen beraten.
Das bestätigte der Vorsitzende des Gremiums, Johannes Jenichen, am Montag auf Anfrage. Auf der Tagesordnung stünden Berichte des Intendanten Udo Reiter sowie des internen MDR-Ermittlers Ingmar Weitemeier, der früher Chef des Landeskriminalamts Mecklenburg-Vorpommern war. „Aufgrund dieses Standes werden wir überlegen, welche weiteren Maßnahmen nötig sind“, sagte Jenichen. Digitalfernsehen.de
Medien-NEWS vom 17.08.
Zur Berichterstattung und den Anfragen im Fall Udo Foht teilt MDR-Intendant Udo Reiter folgendes mit: Was die Kenntnis der Geschäftsleitung von den Fohtschen Praktiken betrifft, ist richtig, dass sich am 28.09.2009 ein Produzent an mich gewandt und darauf hingewiesen hat, dass ihm Herr Foht 10.000 Euro schulde. Ich habe diesen Vorgang an den Fernsehdirektor weitergegeben und erhielt von ihm Mitte Oktober die Mitteilung, dass die Sache erledigt sei. Daraufhin habe ich keine weiteren Nachforschungen angestellt. Der Fernsehdirektor selbst hatte seit Februar 2009 Kenntnis von einer weiteren Forderung an Herrn Foht in Höhe von 20.000 Euro. Diese Forderung wurde offenbar von einem Dritten beglichen. Die Details dieser Rückzahlungen sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen, zu denen wir nach Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft derzeit keine weiteren Angaben machen können. MDR
Die Schulden des suspendierten MDR-Unterhaltungschefs Udo Foht waren der Geschäftsleitung des ARD-Senders bereits länger bekannt. MDR-Intendant Udo Reiter erklärte am Mittwoch, dass sich im September 2009 ein Produzent an ihn gewandt und darauf hingewiesen habe, „dass ihm Herr Foht 10.000 Euro schulde“. Tagesspiegel
Schon 2009 hat MDR-Intendant Udo Reiter von den Geldgeschäften seines Unterhaltungschefs erfahren. Trotzdem verwahrt er sich gegen Kritik am Sender.
Ein Sprecher der Leipziger Staatsanwaltschaft sagte, die Ermittlungen würden vorerst nicht auf den Intendanten und den Fernsehdirektor ausgedehnt. Die bisher vorliegenden Erkenntnisse reichten nicht aus, um eine Bewertung vorzunehmen. WELT
Jetzt hat Intendant Udo Reiter bekannt gegeben, dass Fernsehdirektor Wolfgang Vietze schon 2009 vom seltsamen Finanzgebaren des Ex-Unterhaltungschefs Udo Foht gewusst hat. Dies schreibt er in einem internem Schreiben an die Mitarbeiter
Vietze, der wegen der Betrugsaffäre beim Kinderkanal Kika arbeitsrechtlich ermahnt worden war, tritt Ende September in den Ruhestand. Soll er vorgeschoben werden, um von Reiters Nachlässigkeit abzulenken? SPIEGEL
Dem Spiegel ist es gelungen, MDR-Intendant Udo Reiter aus der Deckung zu locken. … In einer Stellungnahme reagiert er nun auf die Behauptung, dass im MDR „kaum eine Instanz intakt“ sei.
Generell sieht sich Reiter jedoch als Opfer einer Kampagne. So heißt es in seiner Stellungnahme: „Dass nun interessierte Kreise diese Dinge dazu benutzen, den MDR und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt anzugreifen, war zu erwarten. Dabei wird gezielt ignoriert, dass im MDR Tausende von engagierten Mitarbeitern gute Arbeit leisten.“ MEEDIA
Nichtsdestotrotz räumt Reiter ein, dass auch er Fehler gemacht habe: „Richtig ist, dass das Einrichten von Controlling-Planstellen in den stürmischen Aufbaujahren nicht immer im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit stand.“ HORIZONT
Der Intendant hat anderes, in seinen Augen Wichtigeres zu tun. Reiter will seine Mitarbeiter (und seine Leistung) schützen, er möchte das Denken und Handeln der Gremien beeinflussen. Denn am 26. September soll der Rundfunkrat auf Vorschlag des Verwaltungsrates einen Nachfolger für Udo Reiter bestimmen. Tagesspiegel
2001 wurde bekannt, dass etliche Moderatoren, Redakteure und Abteilungsleiter früher Stasispitzel waren. Zunächst weigerte sich Reiter zu reagieren. Erst nach wachsender Kritik sah er ein, dass „der Hof wichtiger als der Bauer“ sei. BZ
Medien-NEWS vom 21.08.
Intendant Reiter weiß schon seit September 2009 um die Geschäfte des suspendierten Unterhaltungschefs. Er lässt die Wahrheit nun Scheibchen für Scheibchen heraus. Witze über Salami sind in den Kantinen des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) spätestens seit dieser Woche verboten, die werden alle für die Taktik der Senderspitze gebraucht. Scheibchenweise gibt Intendant Udo Reiter zu, was er alles schon vorher über das merkwürdige Finanzgebaren seines Unterhaltungschefs Udo Foht gewusst hat – und delegiert die Verantwortung an seinen Fernsehdirektor. TAZ
Offiziell will der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) zwar erst Ende August über das Schicksal des suspendierten Unterhaltungschefs Udo F. entscheiden. Wie das Magazin „Focus“ berichtet, ist die Entlassung des 60-Jährigen, dem dubiose Finanzpraktiken vorgeworfen werden, allerdings sicher. Die Stelle soll den Angaben zufolge ARD-weit ausgeschrieben werden. Sat&Kabel
Medien-NEWS vom 22.08.
Seit gut drei Wochen ist MDR-Unterhaltungschef Udo Foht nun suspendiert. Offiziell will der Sender erst in den kommenden Wochen über das weitere Schicksal des geschassten Managers entscheiden. Laut einer „Focus“-Meldung steht die Entlassung Fohts allerdings bereits fest. Horizont
Medien-NEWS vom 25.08.
MDR in Erklärungsnot durch „System Foht“
Er ist äußerst beliebt bei seinem Publikum, sendet das erfolgreichste dritte Program und feiert dieses Jahr runden Geburtstag. Der MDR, der Mitteldeutsche Rundfunk wird 20. Nur rund läuft es irgendwie nicht. Man gewinnt langsam doch stark den Eindruck, dass es beim MDR nicht nur auf dem Bildschirm bunt zu geht. Selbst dem Intendanten reicht es offensichtlich. Kaum war der Skandal um die verschwundenen Millionen beim Ki.Ka etwas aus den Schlagzeilen, sorgte der MDR Unterhaltungschef mit seiner sehr kreativen Buchführung auch schon für Nachschub. ZAPP
Medien-NEWS vom 30.08.
Die MDR-Affäre um den suspendierten Unterhaltungschef Udo Foht bekommt eine neue Brisanz: Nach Recherchen von „Welt Kompakt“ lagen Intendant Udo Reiter schon im Herbst 2009 detaillierte Informationen über die Machenschaften von Foht vor. Obwohl die Unterlagen damals sofortige arbeitsrechtliche Sanktionen gerechtfertigt hätten, blieb Foht im Amt. In den Strudel der Affäre gerät jetzt auch einer der bekanntesten deutschen Fernsehproduzenten: Werner Kimmig, der Formate wie die „Bambi-Gala“ und „Verstehen Sie Spaß?“ herstellt. WELT
Die Foht-Affäre beim MDR erreicht prominenten TV-Produzenten. Werner Kimmig hat dem Unterhaltungschef mit Geld ausgeholfen. Nach Recherchen von „Welt Kompakt“ hat sich Kimmig im Zusammenhang mit der Schlagersendung „Immer wieder sonntags“ von Foht beraten lassen. Der Südwestrundfunk (SWR), der die Sendung für die ARD betreut, bestätigt das. WELT
Medien-NEWS vom 31.08.
Intendant Reiter lagen wohl schon früh Informationen zu dubiosen Geldgeschäften des Unterhaltungschefs vor. Weitere Personen verwickelt. Hamburger Abendblatt
Im Zentrum steht jedoch vorerst jene, ob Fohts Praxis, Gelder von der einen Firma zu leihen, um sie einer anderen als „Produktionskostenzuschuss“ weiterzureichen und die geliehene Summe wiederum von Dritten begleichen zu lassen, Usus war. So vermutet es ein Mitglied des Rundfunkrats, das daran erinnert, dass „unkonventionelle Finanzierungen“ dem Sender ja schon in den Aufbaujahren zur Vermehrung von Gebührengeldern verhalfen und „das Einrichten von Controlling-Planstellen“ in jener Zeit „nicht immer im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit stand“, wie Reiter unlängst sagte. Berliner Zeitung
Reiner Haseloff: Zunächst ist zu berücksichtigen, dass in dieser Sache von Anfang an eine staatsanwaltliche Ermittlung läuft, deren Erfolg nicht gefährdet werden darf. Daneben wird durch den MDR Transparenz prinzipiell dadurch gewährleistet, dass die gesellschaftlich relevanten Gruppen und Organisationen im MDR-Rundfunkrat vertreten sind. Ihnen gegenüber muss die MDR-Führung vorrangig Bericht erstatten. Berliner Zeitung
Medien-NEWS vom 01.09.
Beim MDR gibt es den „Rausschmiss der Woche“ ZAPP
Kommende Woche will der Verwaltungsrat des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) seinen Kandidaten für die Wahl des neuen Sender-Intendanten präsentieren, die Ende September stattfinden soll. Unterdessen gibt es immer neue Meldungen über mögliche Korruptionsfälle im MDR – zuweilen wird auch nur Bekanntes neu erzählt. So berichtet die Welt jetzt, dass der noch amtierende MDR-Chef Udo Reiter schon im Herbst 2009 per Einschreiben von einem Berliner Musikmanager darauf aufmerksam gemacht worden sei, dass der damalige MDR-Unterhaltungschef Udo Foht ihm noch 10 000 Euro schulde. Wenig später habe der Fernsehproduzent Werner Kimmig die Schuld beglichen. Süddeutsche Zeitung
Und die Gremien? Der Verwaltungs- und der Rundfunkrat geben sich bei jeder Affäre bestürzt, dann erstattet der Intendant Bericht, und schon ist wieder Ruhe im Sender. In jeder neuen Affäre liegt schon das Ritual ihrer Bewältigung begründet. Tagesspiegel
Erstmals seit Beginn der MDR-Affäre wird der Rundfunkrat über den Fall Foht informiert. Der suspendierte Unterhaltungschef soll gehen. Nach langem Ringen lässt Reiter sich zu zwei Eingeständnissen bewegen. Erstens, er übernehme die politische Verantwortung für die heikle Lage. Und, zweitens, aus heutiger Sicht hätte er in der Affäre Foht vielleicht doch früher handeln sollen. Es ist eine überraschende Wendung, von der mehrere Rundfunkräte berichten. WELT
Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) will seinem suspendierten Unterhaltungschef Udo Foht wegen undurchsichtiger Finanztransaktionen fristlos kündigen. Das teilte der scheidende Intendant Udo Reiter am Mittwoch auf einer Sondersitzung des Rundfunkrats mit. Tagesspiegel
Der Rundfunkratsvorsitzende Johannes Jenichen erklärte laut Mitteilung, dass der MDR die Probleme in eigener Regie bewältigen werde. „Er hat die Aufklärung der zweifelhaften Vorfälle schon bisher selbst betrieben und wir erwarten, dass dieser Prozess weiter mit voller Kraft und ohne Rücksicht auf Ansehen und Personen fortgesetzt wird.“ Süddeutsche Zeitung
Neben Reiter berichteten vor dem Rundfunkrat auch dessen Stellvertreterin und mögliche Nachfolge-Kandidatin Karola Wille sowie der vom MDR beauftragte Ermittler Ingmar Weitemeier, früher Chef des Landeskriminalamts in Mecklenburg-Vorpommern. Spiegel
Medien-NEWS vom 02.09.
In einem Brief, der der FTD vorliegt, schreibt der Geschäftsführer einer Filmproduktionsfirma, Wille habe „während des Urlaubs von Prof. Reiter“ eigene Recherchen angestellt. Einen Tag nach einem Treffen des Geschäftsführers mit Wille sei Foht suspendiert worden. Reiter hatte noch am 17. August verkündet, er habe eine Untersuchungskommission eingesetzt, worauf sich der Produzent von sich aus an den MDR gewandt und die Ermittlungen ausgelöst habe. Der Chef der Produktionsfirma beschwert sich in dem Brief, er wolle sich von Reiters Darstellung „nicht instrumentalisieren lassen“. FTD
MDR-Intendant Udo Reiter reagiert offensiv: Mit einem ironischen Brief gratuliert er “Welt”-Chefredakteur Jan-Eric Peters zur Berichterstattung in der “Welt” vom Montag in der Causa Udo Foht Flurfunk-Dresden
Bei der Aufklärung der Geldgeschäfte des MDR-Unterhaltungschefs Udo Foht bleibt ein Verdacht: Der Fall Foht könnte sich auf die ganze ARD ausweiten. TAZ
Auf heftige Attacken von Mitgliedern aus Thüringen und Sachsen-Anhalt reagierte der MDR-Chef nach BILD-Informationen mit dem Hinweis, man könne ihn ja abwählen. Das lehnte der Rundfunkrat ab MDR-Intendant Udo Reiter kündigte in der Sitzung an, dass er die politische Verantwortung für die Finanz-Affäre übernehme. Udo Reiter hat innerhalb der ARD große Publikumserfolge gefeiert, doch nun gerät der MDR-Intendant wegen der jüngsten Skandale bei der Sendeanstalt unter Druck. Er übernimmt die Verantwortung – aber wofür? Süddeutsche Zeitung
Medien-NEWS vom 05.09.
Als Reaktion auf das undurchsichtige Finanzgebaren des suspendierten und wohl bald fristlos entlassenen Unterhaltungschefs des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Udo F., verschärft nun der Südwestrundfunk (SWR) seine Transparenz-Regeln. SAT&Kabel
Der MDR kommt wegen der Affäre um seinen ehemaligen Unterhaltungschef Udo Foht einfach nicht zur Ruhe, die Schwestersender aus der ARD blieben von dem Skandal jedoch bislang unberührt. Bislang. Denn nun beschäftigt das dubiose Geschäftsgebahren Fohts offenbar auch den SWR, wie die „Welt“ berichtet. Horizont
Als Reaktion auf das undurchsichtige Finanzgebaren des MDR-Unterhaltungschefs Udo Foht verschärft der Südwestrundfunk (SWR) seine Transparenz-Regeln. Ab sofort müssten Produzenten jede Beratungsleistung offenlegen…. Auf Anfrage teilte die Kimmig GmbH mit, dass sie in den nächsten Tagen Stellung nehmen werde. Eine Gegendarstellung werde erwogen. Sächsische Zeitung
Der Südwestrundfunk verschärft seine Transparenz-Regeln. Von sofort an müssen Produzenten jede Beratungsleistung offenlegen. Mit der Regelung reagiert der SWR-Intendant Peter Boudgoust auf das Treiben des gekündigten MDR-Unterhaltungschefs Udo Foht. FAZ, 3.9.2011
In der „Süddeutschen Zeitung“ ist zu lesen, dass selbst CDU-Vertreter des Gremiums bei der Sitzung am Mittwoch einen Rücktritt von MDR-Intendant Udo Reiter gefordert hätten. Der Intendant erklärte, er übernehme die politische Verantwortung für das Geschehene, eigene Versäumnisse wolle er jedoch nicht einräumen. Reiter verabschiedet sich zum Jahresende vorzeitig in den Ruhestand. Der MDR-Verwaltungsrat hat am 22. August beschlossen, Reiters Vertrag definitiv am 31. Oktober aufzulösen – egal ob bis dahin ein Nachfolger gefunden ist oder nicht. Mediabiz
Zu den vielen Seltsamkeiten im Skandal um den geschassten MDR- Unterhaltungs-Chef Udo Foht gehört ein Beratervertrag, den der TV-Manager abschloss. Er garantierte dem Berater, dessen Namen der MDR-Chefermittler Ingmar Weitemeier bei einer Anhörung vor MDR-Rundfunk- und Verwaltungsräten nicht nannte, 40 000 Euro im Jahr. Seltsamerweise wurde dem Unbekannten aber zwei Jahre lang die doppelte Summe überwiesen, insgesamt knapp 160 000 Euro. Hamburger Abendblatt
Der SWR ist nicht in die MDR-Affäre um Herrn Foht verwickelt. Anscheinend hat Herr Foht Geld von einem Auftragnehmer, der Produktionsfirma Kimmig, genommen. Dem SWR ist aber hier nach jetzigem Wissen kein Schaden entstanden. Stuttgarter Zeitung
„Welt“-Anschauungsstreit: „Welt“-Chefredakteur Jan-Eric Peters will die ironische „Gratulation“ von MDR-Intendant Udo Reiter zu einem angeblich nur vermeintlichen Scoop in der Affäre um Udo Foht nicht auf sich sitzen lassen – und antwortet Reiter nun im offenen Brief. Darin bedauert Peters, dass die Gratulation „vielleicht nicht aus tiefstem Herzen kommt“ und Reiter verschweigt, dass die „Welt“ ihm bereits Tage zuvor einen Fragenkatalog zukommen ließ, den Reiter aber nicht beantwortet habe. Zudem stellt Peters klar, es seien „Welt“-Reporter gewesen, die „erstmals mit harten Fakten belegt“ hätten, dass auch der TV-Produzent Werner Kimmig in die Affäre um Ex-MDR-Unterhaltungschef Udo Foht verwickelt war. Turi2
Medien-NEWS vom 06.09.
“Welt”-Chefredakteur Jan-Eric Peters hat auf den öffentlichen Brief von MDR-Intendant Udo Reiter reagiert. Bereits am Freitag (2.9.2011) antwortete er auf Reiters offenen Brief von Mittwoch zur Berichterstattung der “Welt” in der Affäre Foht. Flurfunk-Dresden