Wir plädieren dafür, weniger in quantifizierbaren Mustern zu denken – von der Masse der Filmeinreichungen hin zu den Besucherzahlen -, sondern qualitative Überlegungen als Richtmaß zu nehmen. Das würde bedeuten, ein Festival an seinem eigenen Selbstverständnis, seinen Ansprüchen und an seiner programmatorischen und kuratorischen Handschrift zu messen. In einem Zeitalter digitaler Ökonomien, in dem nicht die Verfügbarkeit von audiovisuellen Inhalten ausschlaggebend ist (denn verfügbar ist sowieso vieles und praktisch jederzeit), sondern die Leistung, diese Werke zu sondieren, auszuwählen, zu kontextualisieren und somit zugänglich zu machen.
John Canciani, Laure Walde (Internationale Kurzfilmtage Winterthur: in Filminitiative Dresden e.V. (Hrsg.): Filmfest Dresden. Jubiläumsmagazin zum 30. Festivaljahrgang (S. 80)