Warum bekommt so etwas die ARD nicht auf die Reihe. Das ZDF stellt sich wenigstens seinen Kritikern. Schon vor mehr als einer Woche. Und wie reagieren einige Print-Journalisten?
Über die Rolle von ARD und ZDF wird mal wieder heftig diskutiert – diesmal sogar im Programm.
„Ausgerechnet beim Rundfunkbeitrag und der „heiligen Kuh“ Thomas Gottschalk zeigte sich ZDF-Moderatorin Maybrit Illner bei ihrem Polit-Talk in Bestform – insbesondere ihrem Intendanten Thomas Bellut gegenüber.“
„Das ZDF diskutiert über den Rundfunkbeitrag und sich selbst. Der Intendant schweigt über Einkünfte, Gottschalk kommt in Bedrängnis. Doch der Abend wird gerettet: von Oliver Pocher.“
(FAZ)
„… und eine tapfer fragende Moderatorin wollte wissen, warum die Umstellung nicht als Zäsur verkündet und von Reformen in Senderstatur und Programm begleitet wurde. Die wahre Antwort wäre auch hier gewesen, weil man wollte, dass niemand etwas merkt.“
Bernd Gäbler stellte auf stern.de fest, dass es nur „Antworten für das Fernsehen von gestern“ gab. Über den Zweck des Rundfunkbeitrags wurde nicht diskutiert. „Besteht dieser darin, ein System aus den Anstalten ZDF, ARD und Deutschlandradio zu unterhalten, oder geht es um Inhalte? Soll der Rundfunkbetrag tatsächlich eine „Demokratieabgabe“ sein, wie die Anmaßung des WDR-Chefredakteurs Jörg Schönenborn zitiert wurde, warum soll dann allein der öffentlich-rechtliche Rundfunk diese Qualität für sich beanspruchen können?“ Und er stellte fest, dass „wenig von den Umbrüchen, dem „Strukturwandel der Öffentlichkeit“, den neuen Medien, neuen Akteuren, dem Drang nach Teilhabe, der Einheit von Mediennutzung und Produktion die Rede war.
Man konnte den Eindruck gewinnen, alle Diskutanten tummelten sich noch fröhlich in der Gutenberg-Galaxis. Mit einem Wort: Es fehlte alles, was den völlig neuen Legitimationsdruck ausmacht, unter dem sich gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk erst noch zu bewähren hat.“