In der aktuellen Ausgabe der Medien Perspektiven (2/2014) stellt Udo Michael Krüger vom Institut für empirische Medienforschung IFEM, Köln, die aktuellen Ergebnisse des InfoMonitors 2013 vor. Mit dem InfoMonitor 2013 werden monatlich die Hauptnachrichten „Tagesschau“ (ARD, 20.00 Uhr), „heute“ (ZDF, 19.00 Uhr), „RTL aktuell“ (18.45 Uhr) und „Sat.1 Nachrichten“ (seit 4. Mai 2013 ab 19.55 Uhr) sowie der beiden öffentlich-rechtlichen Nachrichtenmagazine „Tagesthemen“ (ARD, 22.15 Uhr) und „heutejournal“ (ZDF, 21.45 Uhr) dokumentiert und analysiert. (Monatsanalysen hier)
„Die einzelnen Nachrichtensendungen wichen vom Gesamtprofil der Parteienpräsenz nur graduell ab. Bei genauerer Betrachtung erscheinen zwei Aspekte erwähnenswert. Zum einen fällt auf, dass in allen Nachrichtensendungen Die Linke unter den parlamentarischen Parteien im Bundestag die schwächste Präsenz hatte und damit den nichtparlamentarischen Parteien näherkam als den parlamentarischen Parteien. Zum anderen bestätigte sich erneut, dass sich in den privaten Nachrichten der Amtsbonus der Regierungsparteien stärker auswirkte als in den öffentlich-rechtlichen Sendungen. Bei ARD und ZDF hatten die großen Parteien anteilig weniger Auftritte als bei RTL und Sat.1, dafür erhielten die kleineren Oppositionsparteien in den öffentlich-rechtlichen Nachrichten mehr Auftritte als in den privaten Nachrichten. So entfielen in „Tagesschau“ und „heute“ auf die Grünen jeweils 12 Prozent und auf Die Linke jeweils 5 Prozent, in „RTL aktuell“ auf die Grünen 8 Prozent und auf Die Linke 2 Prozent und in den „Sat.1 Nachrichten“ auf Grüne 9 Prozent und auf Die Linke ebenfalls nur 2 Prozent. … Sämtliche nichtparlamentarischen Parteien blieben in fast allen Monaten des Jahres in den Nachrichtensendungen bedeutungslos.“ (S. 90 f.)
Für Udo Michael Krüger können die Unterschiede in der Parteienpräsenz verschiedene Ursachen haben.
„Im Wahljahr 2013 wirkten sich der Wechsel in der Regierungskoalition, der personelle Wechsel in Führungspositionen, der Verlust der Regierungsrolle und parlamentarischen Rolle der FDP sowie außergewöhnliche Affären und Skandale aus, die kurzfristig für Aufmerksamkeit sorgten und die Präsenzrate ansteigen ließen. Da die Aufmerksamkeit steigt, wenn strukturelle und funktionelle Veränderungen stattfinden, die durch Wahlen, bedeutsame Aktivitäten oder durch Skandale bewirkt werden, ist ein Anstieg der Präsenz besonders bei kleineren Parteien vorwiegend als ambivalent zu betrachten.“ (S. 90 f.)