Plant die ARD doch „Scripted Reality“?

 

Weil sich erfundene Geschichten „im Doku-Stil“ vor allem bei RTL „sehr quotenstark entwickelt“ haben und sie zudem „zum relativ günstigen Preis“ zu haben sind, empfahl ein internes NDR-Papier dem öffentlich-rechtlichen Sender die Entwicklung solcher Formate. Scripted Reality sei eine „konsequente Weiterentwicklung der bisherigen Dokusoaps“, heißt es in dem Papier. Die AG DOK hatte dies vor 2 Jahren öffentlich gemacht.

 

In der Reihe des MainzerMedienDisputs diskutierte man unter der Moderation von Prof. Dr. Thomas Leif Anfang Oktober 2010 in Berlin das Thema „Die „gedopte Realität“ – Scripted Reality und neue Doku-Soaps“. Als das NDR-Projekt aufflog, distanzierte sich der NDR ganz schnell.

Aktuell sucht Bremedia, die Radio Bremen und der Bavaria Film gehört, die wiederum dem WDR, SWR,  MDR und dem Freistaat gehört, „zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Bereich Programm eine/einen Autorin/Autor in freier Mitarbeit für Scripted Reality“. Dies steht in einem Stellenangebot, das sich im Online-Magazin DWDL befindet, wie Kai-Hinrich Renner im Hamburger Abendblatt berichtet.

Auf schwarzesbrett. bremen.de sucht die Bremedia auch nach einem Praktikanten, der „Interesse an … Scripted Reality“ hat. Ein konkretes Scripted-Reality-Format sei aber nicht geplant, sagt ein Bavaria-Sprecher. Die Bremedia wolle sich lediglich „Kompetenz aus diesem Randbereich ins Haus holen“.

 

 

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)