Programmauftrag von ARD und ZDF: frei von der Sorge, politisch Unkorrektes zu senden

Der Einwand, man müsse, leider, mit den privaten Wölfen heulen, man mache nicht Programm für niemand, verwechselt nicht nur eine unabweisbare Tatsache mit einer unwahrscheinlichen Möglichkeit. Er verkennt die Privilegierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks durch die Verfassung. Sie garantiert die Rundfunkfreiheit. Solange dieser Rundfunk die Würde des Menschen nicht verletzt, hat er fast alle Freiheiten, sogar gegenüber politischen Parteien. Er ist frei von der Sorge, politisch Unkorrektes zu senden. Er darf etwas riskieren. Es ist ihm erlaubt, im Hauptprogramm auch Minderheiten zu adressieren. Die Vorstellung, Programme ohne Unterhaltungsfaktor seien verschenkt, geht am Gründungszweck dieses Rundfunk voll vorbei. Die Programme müssen „nur“ jederzeit relevant und interessant sein.

 

Norbert Schneider, Tagesspiegel, 5.10.2017 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)