Christian Vogg, Head of Radio/Media Department, beschäftigt sich in den Media Perspektiven (10/2014) mit dem „Hörfunk von morgen aus dem Blickwinkel der EBU“. Zum einen verweist er darauf, dass der mobilen Verbreitung derzeit noch drei Grenzen gesetzt sind. „Streaming über das Internet bzw. Mobilfunknetz ist energieintensiv und kann – je nach Hardware, wie auch ein simpler Feldversuch zeigte – bereits nach knapp sieben Stunden zum Exitus des Akkus führen. Wer dagegen einen eingebauten Rundfunk-Chip zum Radiohören nutzt (etliche Handys verfügen noch über einen UKW-Chip), der kann dies gut zwei Tage lang tun, ohne Unterbrechung. Potenziell hohe Streamingkosten durch Überschreitung des Datenvolumen-Pakets, dazu eine nicht immer stabile Netzabdeckung sowie erheblicher Energiebedarf – all diese Gründe führen dazu, dass Radiohörer sehr bewusst darauf verzichten, auf mobilen Geräten ihren Lieblingssender zu hören.“
Für ihn hat das Radio eine Perspektive, da es „technisch zunehmend in der Lage sein wird, ein und denselben Inhalt auf verschiedenen Wegen auszuspielen. Dies hat auch zur Folge, dass Radiomacher lernen, Geschichten anders zu erzählen, vermutlich mehr eine Mischung aus linearer und nicht-linearer Darstellung, indem Live-Elemente mit Zusatzmaterial verknüpft werden, das on-demand zur Verfügung steht.“