„Schatten auf Frank Plasbergs weiße Weste“

„Hart aber fair“-Mitarbeiter wirbt für Versicherungstag, titelt die Berliner Zeitung (27.07.2015). „Der WDR ermahnt Plasberg-Firma im Zusammenhang mit einem Event des Versicherungsverbands“, schreibt Markus Ehrenberg im Tagesspiegel. Ein hochrangiger Mitarbeiter der Redaktion von „Hart aber fair“ hat eine Einladung für einen Lobbyverband unterschrieben, berichtet Hans Hoff in der Süddeutschen Zeitung (27.07.2015) und zitiert Frank Plasbergs Ko-Geschäftsführer Jürgen Schulte, der die Verantwortung übernimmt: „Dass ein Kollege der Hart-aber-fair-Redaktion mit Hart aber fair statt mit Ansager & Schnipselmann gezeichnet hat, war ein Fehler.“ Nicht die Tat an sich, der falsch gewählte Absender war also der Fehler.

 

Die hauseigenen Gremien sieht der WDR aber nicht in der Verantwortung, die WDR-Rundfunkratsvorsitzende Ruth Hieronymi hält laut Kölner Stadtanzeiger die Kontrollen für ausreichend. Die in den Verträgen festgahaltenen Regeln seien ausreichend.

 

„Die Verwendung des „hart aber fair“ Briefkopfes hat nur einen Grund. Zu verhindern, dass die Mail von Ansager&Schnipselmann sofort in den Papierkorb des Adressaten verschwindet. Wer kennt schon diese Produktionsfirma mit dem kreativ-bescheuerten Namen? Das Problem ist nämlich, hochkarätige Gäste für eine solche Tagung zu bekommen“, so Frank Lübberding im gestrigen Altpapier.

 

Dass es nicht die erste Vermischung von Journalismus und PR bei Frank Plasberg ist, darauf macht Stefan Niggemeier aufmerksam und verweist auf eine PR-Aktion aus dem Jahr 2011, als Frank Plasberg „neuer „Top Job“-Mentor“ war und in dieser Funktion „die besten Arbeitgeber des deutschen Mittelstands“ präsentierte.

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)