In der Medienberichterstattung von Schweizer Medien besteht ein deutlicher Gender Gap. Die Ergebnisse einer teilautomatisierten und einer manuellen Inhaltsanalyse zeigen, dass Frauen im Vergleich zu Männern in Schweizer Medien nach wie vor deutlich unterrepräsentiert sind. Auf eine Erwähnung einer Frau kommen rund drei Erwähnungen von Männern (Frauenanteil: 23%). Diese Ungleichheit besteht in allen Schweizer Sprachregionen und über sämtliche Medientypen hinweg, mit geringfügigen Unterschieden. Der größte Gender-Gap besteht in Wirtschafts- (17% Frauenanteil) und Sportnachrichten (13%). Am geringsten ist er in Kulturberichterstattung (27%) und bei Human-Interest-Themen (31%). Die Politikberichterstattung liegt dazwischen (23%). Männer werden zudem häufiger in professionellen Rollen und Führungspositionen dargestellt. Je höher die Hierarchiestufe, desto ausgeprägter ist der Gender-Gap.
Daniel Vogler, Markus Eisenegger, ejo-online.de, 12.1.2022 (online)