„Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten.“ So lautet das Zitat, das Hanns Joachim Friedrichs zugeschrieben wird und mit dem Journalistenschüler immer wieder auf Objektivität eingeschworen werden.
Doch in welchem Kontext ist es entstanden? Und wie lautet es wirklich? Was sollte Hanns Joachim Friedrichs sagen? Dies stellt Martin Hoffmann in seinem Blog (05. April 2011) dar. In der Antwort auf eine Frage in einem Spiegel-Interview redet Hanns Joachim Friedrich „also hauptsächlich davon, wie er es geschafft hat, auch die schlimmsten Katastrophen-Meldungen in den Tagesthemen vorzulesen, ohne mit der Wimper zu zucken. Es ging im Kontext des Interviews nicht darum, ob Journalisten zum Beispiel für den Kampf gegen Rechts, gegen Umweltverschmutzung oder für menschenwürdige Verhältnisse in Flüchtlingscamps trommeln sollten.“
In demselben Interview legt Hajo Friedrichs auch dar, dass er selber mit seinen Filmen etwas bewegen wollte. Deswegen dreht er unter anderem Tierfilme.
Martin Hoffmann hält „Friedrichs Objektivitäts-Dogma also schlicht und ergreifend für überholt. Es sollte stattdessen schleunigst umgewandelt werden – in ein Transparenz-Dogma. Das wäre sicher auch ganz im Sinne von Hanns Joachim Friedrichs.“