Nun, es werden immer wieder verschiedene Zahlen genannt. Festzustellen ist, dass der Bedarf immer geringer zu werden scheint. Oder besser beschrieben: Über die Jahre hinweg glaubt man bei der ARD mit immer weniger Geld auskommen zu können.
Der frühere MDR-Intendant Udo Reiter sprach im Jahre 2008 noch davon, dass man mindestens 300 Mio. Euro brauchen würde. (Zum Vergleich: Das ERSTE hat einen Etat von über 1,6 Mrd. Euro. Der Kinderkanal liegt derzeit bei ca. 85 Mio. Euro.)
„ZDFinfo ist organisatorisch sehr eng mit den Hauptredaktionen des ZDF-Programms verzahnt und verfügt über keine eigenen Fachredaktionen. Viele neue Programme werden von Plattformredaktionen erstellt bzw. betreut. Eine Verschmelzung von ZDFinfo mit tagesschau24 würde zwangsläufig diese bewährten Strukturen zerstören und die Abläufe komplizieren. … Womöglich sollte man eher verstärkt über Gemeinsamkeiten von tagesschau24 und Phoenix nachdenken.“ So ZDF-Chefredakteur Peter Frey im Interview mit DWDL.
Die Medien-AG der CDU-Fraktionsvorsitzenden der Länderparlamente tagte Anfang letzter Woche in Frankfurt am Main. Geleitet wird diese AG von der Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz, Julia Klöckner. Diesmal ging es u.a. um die „Überlegungen von ARD und ZDF, einen neuen TV-Kanal für junge Zuschauer zu gründen.“
Man halte den „Weg der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, sich dem jungen Publikum zuzuwenden, um so die erwachsenen Zuschauer von Morgen an sich zu binden“ für richtig. Man empfehle jedoch, „die richtige Reihenfolge einzuhalten“. So solle man „zuerst die verzichtbaren Digitalkanäle prüfen und gegebenenfalls abschalten. Danach sei die Finanzausstattung der Sender im neuen System der Rundfunkabgabe zu prüfen – erst dann sollten konkrete Planungen eines neuen, jugendlichen Senders beginnen.“ So heißt es in einer entsprechenden Erklärung.
Der Intendant des ZDF, Thomas Bellut, fordert, dass die Bundesländer einen klaren gesetzlichen Auftrag für den Kanal erteilten. Zudem müsse mit der Gebührenkommission KEF geklärt werden, wie viel Personal und Finanzen eingesetzt werden sollen. Dieses Herangehen ist richtig, da das ZDF schlechte Erfahrungen damit gemacht hat, einfach Tatsachen zu schaffen. So ist ZDFkultur mit seinem Namen weder im Rundfunkstaatsvertrag festgeschrieben (er ging Mitte 2011 aus dem ZDFtheaterkanal hervor), noch wurden für das Programm vorab Personal und Frequenzen geklärt.
Laut digitalfernsehen.de sieht ZDF-Intendant Thomas Bellut beim Jugendkanal noch offene Fragen. Einen Jugendkanal könne es „nur mit Plan“ geben. Es reiche „bei weitem nicht, bestehende Einzelangebote zusammenzulegen. Jugendliche sind das am schwersten erreichbare Publikum, weil diese Altersgruppe in sich sehr heterogen ist und Medien sehr differenziert nutzt.