Thüringer CDU-Fraktionschef Mike Mohring über den MDR

Mike Mohring ist seit 1999 Landtagsabgeordneter der CDU in Thüringen. 2004 wurde er Generalsekretär der CDU Thüringens und 2008 Vorsitzender der Landtagsfraktion. Seit Ende 2009 ist er auch Mitglied im MDR-Rundfunkrat. Nun, nachdem er 12 Jahre in der Landespolitik aktiv ist und zwei Jahre im MDR-Rundfunkrat sitzt, stellt er fest, dass der MDR fast zwei Jahren strukturell „in einem erschütternden Zustand“ sei. Er zeigte sich gegenüber der Leipziger Volkszeitung empört, dass sich beim MDR unter dem bisherigen Intendant Udo Reiter „eine Struktur von Medienunternehmen und Tochterunternehmen entwickelt hat, die sich der Kontrolle der Aufsichtsgremien entzogen haben“.

Mit seiner Kritik betreffs der Ausgründungen ist Mike Mohring nicht allein. Seit der großen Ausgründungswelle im Jahre 1998 gab es immer wieder – auch öffentliche – Kritik an den Ausgründungen: durch Rechnungshöfe, Journalisten und Medienpolitiker. Allerdings haben sich nicht die Tochterunternehmen der Kontrolle der Aufsichtsgremien entzogen. Das können sie gar nicht. Sie haben die Aufsichtsgremien, die ihnen vorgeschrieben sind. Es steht eher die Frage, ob die Aufsichtsgremien ihrer Kontrollpflicht nachgekommen sind. Schließlich haben die Geschäftsführer der Unternehmen immer die notwendigen Berichte erstellt und standen den Gremien für Fragen zur Verfügung.

Zudem sprach er sich gegen „Ostalgie“ beim MDR aus. „Das ganze Ostalgie-Gehampel ist sowieso nicht mehr zum Anschauen und entspricht schon längst nicht mehr dem mehrheitlichen Denken der von der Drei-Länder-Anstalt versorgten Bürger“. Man dürfe, 22 Jahre nach der Einheit, den MDR nicht mehr „auf das Niveau der Achim Mentzels oder anderer vergleichbarer Schlagerfuzzis reduzieren.“

Man kann im Sinne einer offenen und konstruktiven Diskussion nur hoffen, dass Mike Mohring seine Vorschläge in anderem Duktus in den Rundfunkrat einbringen wird. Oder er es bei dieser medialen Äußerung einen Tag vor der Intendantenwahl im Blatt des ersten (gescheiterten) Intendanten-Kandidaten belassen?

 

Anmerkung: Ein Fernsehgastspiel des Thüringer CDU-Landtagsfraktionschefs Mike Mohring endete, bevor es richtig begann. In der Kinder- und Jugendserie „Schloss Einstein“ des ARD/ZDF-Kinderkanals Ki.Ka sollte er im April 2009 einen Notarzt mimen. Doch wenige Tage vor der Ausstrahlung der Folge 556 wurde die Sequenz mit Mohring herausgenommen.

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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