Nils Melzer räumt nach und nach mit allen Meinungen auf, die wir zum Fall Assange zu haben glauben. Ausgangspunkt dabei immer: seine eigenen Vorurteile. Er gesteht, er habe den Fall letztlich nur aus Pflichtgefühl angenommen. Damit stellt sich Melzer gleich mit allen Lesern, die ihrerseits Vorbehalte haben. Er hält ihnen diese nicht vor, sondern lässt sie verstehen, auch er war einen von ihnen.
„Eine konstruierte Vergewaltigung und manipulierte Beweise in Schweden, Druck von Grossbritannien, das Verfahren nicht einzustellen, befangene Richter, Inhaftierung, psychologische Folter – und bald die Auslieferung an die USA mit Aussicht auf 175 Jahre Haft, weil er Kriegsverbrechen aufdeckte.“
Zum Interview auf republic.ch, 31.01.2020 (online)