Veranstaltung: Kurz und manchmal schmerzvoll

Ein ganzer Tag für die knappe filmische Form: Zum 13. Mal wird der Europäische Kurzfilmtag gefeiert – am 21. Dezember an 14 Berliner Spielorten.

Es gibt keinen Grund, Kurzfilme aus ihrem vermeintlichen Schattendasein zu befreien – sie verkörpern cineastische Kardinaltugenden. Die ersten Filme der Weltgeschichte waren Kurzfilme, alle wirklichen Meister haben ihnen gehuldigt, oft bis ins hohe Alter hinein. Erinnert sei nur an Agnès Varda, Jean-Luc Godard oder Orson Welles. Auch dass sich mit Kurzfilmen kein bis wenig Geld verdienen lässt, spricht unbedingt für sie. Dennoch werden sie mitunter als bloße Trainingsform für spätere Arbeiten angesehen – als wären eben nur die abendfüllenden Werke „richtige“ Filme.

Leider versuchen sich heute schon blutige Anfänger, oft auch an Filmhochschulen, am großen Format. Sie wollen schnell im Business ankommen, sich nicht mit Kleinkram aufhalten. Ihnen sei in die Kladde geschrieben: Wer an der kurzen Form scheitert, wird niemals in der langen Form brillieren. Kurze Filme sind Essenzen des Ausdrucks und des Könnens. Da sie oft nur wenige Minuten lang sind, kommt es auf höchste Konzentration an. Wie so oft erweist sich das scheinbar Einfache, weil scheinbar Übersichtliche, als besonders anspruchsvoll.

Claus Löser, berliner-zeitung.de, 15.12.2024 (online)

 

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)