WDR beendet Kooperation mit WAZ

Bilder und Töne aus der Region, produziert und gesendet vom Westdeutschen Rundfunk, sollten auch für die Nutzer der WAZ-Online-Plattform DerWesten.de zugänglich sein. Am 11. März 2008 wurden in Düsseldorf Einzelheiten der Zusammenarbeit vorgestellt.

Täglich sollten neun Fernsehbeiträge für das Online-Portal der WAZ zur Verfügung stehen, so WDR-Intendantin Monika Piel. Alle Beiträge werden zuerst im WDR-Fernsehprogramm ausgestrahlt und sind auch in der Mediathek regional des WDR zu finden. Die WAZ musste für die Beiträge bezahlen.

Der WDR war nach Aussagen seiner Intendantin Monika Piel der erste öffentlich-rechtliche Sender, der eine solche Kooperation einging. Weitere Sender folgten ihm.

 

 

Geburtshelfer der Zusammenarbeit zwischen WDR und der WAZ-Mediengruppe war der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU). Er hatte beim Medienforum 2007 in Köln die Konkurrenten WDR und WAZ aufgefordert, sich an einen Tisch zu setzen und Wege der Zusammenarbeit auszuloten. Er durfte dann auch in Düsseldorf die Kooperation vorstellen und konnte dies als einen medienpolitischen Erfolg für sich verbuchen.

Die Kooperation wurde auch nach einer einjährigen Pilotphase fortgesetzt. Doch nach etwas mehr als drei Jahren beendete der WDR einseitig die Kooperation. In einem Brief an die WAZ kündigte der WDR diese Zusammenarbeit zum Ende dieses Monats. Gründe wurden laut dpa nicht angegeben.

Die WAZ-Mediengruppe gehört zu den acht Verlagen, die gegen die Tagesschau-App der ARD Klage eingereicht haben. Ob dies der Grund der Kündigung ist, steht nicht in dem Brief.

Die WAZ-Gruppe kooperiert ja auch mit dem ZDF und dem MDR. Der MDR will seine diesbezügliche Kooperation mit den Internetportalen der Thüringer Allgemeinen, der Thüringischen Landeszeitung und der Ostthüringer Zeitung nicht einstellen.

Ist die Kündigung des WDR als nicht eine in der ARD abgestimmte Reaktion auf Klage der Verlage gegen die Tagesschau-App? Oder agiert erst einmal nur der WDR, da die Verlage ihre Klage parallel zum Medienforum in Köln eingereicht und dort publik gemacht hatten?

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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