ZDF-Intendant Thomas Bellut zur Medienwoche Berlin-Brandenburg

 

Thomas Bellut hielt einen Kurzvortrag zur Eröffnung der Medienwoche Berlin-Brandenburg. Er ging dabei auch auf die Bedeutung der Digitalkanäle für das ZDF ein und kündigte an, insbesondere für ZDFinfo zu kämpfen. Einige Medienpolitiker sind der Meinung, man könne auf ZDFinfo verzichten.

Doch da „laufen nonstop Dokumentationen, das stärkt die Dokumentationsnähe des Hauptprogramms, wir pflegen dieses Genre durch Info noch mehr, wir haben damit allein im August in den Digitalhaushalten 1,4 Prozent Marktanteil bei den unter 50-Jährigen erreicht.

Ein öffentlich-rechtliches junges Programm, das der Information und Bildung dient, aufgeben? Sie werden verstehen, dass ich weiter für Info kämpfen werde.“

Er machte darauf aufmerksam, dass die großen Sender durch immer mehr kleine, neue Sender unter Druck gesetzt werden. „In den letzten 20 Jahren ist der Marktanteil der vier großen Fernsehsender ZDF, ARD, RTL und Sat.1 von 73,8 Prozent auf 46,6 Prozent gesunken. Es gibt reichlich Konkurrenz. Die Landesmedienanstalten zählen in ihren Datenbanken aktuell allein knapp 200 Fernsehsender mit Sitz in Deutschland. Selbst wenn nur viele ganz kleine Piranhas im TV-Becken sind, so nagen sie intensiv an den Großen.“

Und so wird klar, dass, wenn die Zahl der öffentlich-rechtlichen Kanäle reduziert wird, deren Gesamtmarktanteil langfristig weiter sinken wird.

Zudem machte er deutlich, warum die Fernsehprogramme ein so hohes Durchschnittsalter haben.

 

„Nur: 57 Prozent der Menschen, die das Fernsehen jeden Tag erreicht, sind über 50. Das ZDF will natürlich auch die Jungen erreichen, aber die Älteren sind eine feste Basis für das ZDF. Aber auch wer über 50 ist, das kann ich auch aus eigener Erfahrung versichern, will frische neue Sendungen.“

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)