Die Produzentenallianz erklärte am 4. Oktober: „Nach der Vereinbarung zu fiktionalen Produktionen haben sich das Zweite Deutsche Fernsehen und die Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen jetzt auch über die vertraglichen Eckpunkte der Produktion von Dokumentationen geeinigt. …
Mit der neuen Vereinbarung soll die wirtschaftliche Situation der Produzenten von Dokumentationen verbessert werden. Im Bereich kleinerer Produktionsbudgets werden jetzt abhängig vom Produktionsvolumen höhere Handlungskosten anerkannt, Produzenten von Dokumentationen erhalten künftig bei kommerziellen Nachverwertungen eine Erlösbeteiligung. … Die Produzentenallianz und das ZDF setzen mit diesen „Terms of Trade“ die bewährte Zusammenarbeit auch im Sinne der Vorgaben des Rundfunkstaatsvertrags fort.“
ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut erklärte dazu: „Das ZDF steht für einen partnerschaftlichen Umgang mit seinen Auftragsproduzenten. Die Situation unabhängiger Produzenten wird mit dieser Vereinbarung in einem Kernbereich öffentlich-rechtlichen Auftrags, der Dokumentation, weiter verbessert.“
Die AG DOK, die lange mit dem ZDF verhandelt und keine Übereinkunft erzielt hatte, weist darauf hin, dass die so genannten „voll finanzierten Auftragsproduktionen“, auf die allein sich die Gültigkeit der jetzt veröffentlichten Eckpunkte bezieht, einer Studie zufolge gerade mal 15 Prozent der dokumentarischen Produktionen im Bereich des ZDF ausmachen. „Anders gesagt: für 85 Prozent der Dokumentarfilm-Produktionen und für eine ganze Reihe wichtiger Detail-Fragen gibt es nach wie vor keine Lösung.“ Eine Erfüllung der Forderung einer Protokollnotiz aller Länder zum 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag, „ausgewogene Vertragsbedingungen und eine faire Aufteilung der Verwertungsrechte“ umzusetzen, ist für die AG DOK nicht gegeben.
Doch gerade dies, dass mit der Vereinbarung „ausgewogene Vertragsbedingungen und eine faire Aufteilung der Verwertungsrechte“ umgesetzt wurden, ist in der Präambel festgeschrieben. Dies war das wesentliche Interesse des ZDF. Das Interesse der Produzentenallianz war es, auch im Bereich der Dokumentationen einen Abschluss mit dem ZDF zu schaffen. Kann man sich doch so als ein handlungsfähiger und verhandlungsfähiger Verband darstellen. Für diese politische Anerkennung war man bereit, dem ZDF weit entgegen zu kommen.
Vereinbarung