Früher habe es in den Funkhäusern in Richtung der Hörspielredakteure geheißen, „sie sollten ihre Produktionen lieber auf Kassetten an ihre paar Hörer verschicken, das käme billiger“, so Stefan Fischer in der Süddeutschen Zeitung. Doch nun gibt es Radiotatorte, die bis zu 200.000 mal aus dem Netz heruntergeladen werden. Der Hörspielpool des BR, in dem man rund Angebote findet, hatte im letzten Jahr 1,5 Millionen Downloads.
Dies zeigt; auf das Hörspiel kann man nicht so einfach die klassischen Reichweitenmessungen anwenden. Zehntausende Zuhörer sind eben nicht wenig, wenn man neben der massenmedialen Basis auch die kulturelle sieht.
„Ein Roman, der sich 50000 Mal verkauft, taucht in den unteren Rängen der Bestseller-Listen auf, und eine Theaterinszenierung muss mehrere Dutzend Male ausverkauft sein, um auf solche Zuschauerzahlen zu kommen“, so Stefan Fischer.
Doch leider gebe es kaum einen öffentlichen Diskurs zu diesem Genre, es gebe nur wenige Fachjournalisten, die Schule hat das Hörspiel – wie auch den Fernsehfilm – nicht zum Thema.
Stefan Fischer, Süddeutsche Zeitung, 08. November 2013, Seite 47