Zitat: Fernsehnet – Wie Streaming und Video-on-Demand das TV-Geschäft verändern

„Hat das Fernsehen das Rennen um die Publikumsgunst also gegen das Fernsehnet bereits so gut wie verloren? Droht der TV-Branche eine ähnliche Entwicklung wie bei der Tonträgerindustrie oder den Videotheken? Dagegen sprechen vor allem zwei Argumente: Erstens finden sich bei Streaming-Diensten – ebenso wie bei Tonträgern oder Videotheken – keinerlei aktuelle journalistische Inhalte, sondern nahezu ausschließlich fiktionale Angebote, so dass das neue Medium das alte nicht lückenlos ersetzen kann. Zweitens besteht das ‘Programm’ von VoD-Portalen im Wesentlichen aus Wiederholungen älterer Filme oder Serien, die bereits aus dem Fernsehen oder Kino bekannt sind. Für aktuelle Blockbuster muss in der Regel extra bezahlt werden. Daran werden auch die Eigenproduktionen von Netflix & Co. so schnell wenig ändern können. Deshalb bleiben zum Beispiel Ereignisse mit Live-Charakter (Sport, Shows, Events) auch künftig eine Domäne des Massenmediums Fernsehen. Und drittens wird gerade das Angebot der Streaming-Portale nicht auf eine differenzierte programmliche Vielfalt ausgerichtet sein, wenn Computer-algorithmen ausrechnen, was die Mehrheit des Publikums will und als Folge dessen primär der Massengeschmack bedient wird.“

 

Matthias Kurp in Funkkorrespondenz (35-36/2014)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)