Die Talkshow von heute ist nicht mehr ein Gespräch. Man möchte behaupten, das Genre könnte gewinnen, wenn es von dem Klimbim, den es anstellt, um das Gespräch abzuwürgen, wieder zu einem überraschenden Gespräch zurückginge.
Ein Fernsehsender braucht zu den großen Themen die eine große Gesprächssendung, auf die es sich zuspitzt, auf die man sich dann schon zwei, drei Wochen im Voraus freut. Je eher die Programmdirektionen von ARD und ZDF das erkennen und ihre Programmpolitik entsprechend ändern, umso besser – für die Zuschauer. Das Genre muss wieder zu sich selbst finden, es muss wieder ein Gespräch geben statt Massen von Talkshows.
Rupert Neudeck
Funkkorrespondenz, 35/2012