„Mitunter gleicht das Fernsehen einer Sondermülldeponie. Selbst Klassiker wie „Heidi“, „Biene Maja“ oder „Wickie“ müssen neu erzählt werden – wie in der Musik fluten Coverversionen den Markt. Die Farben sind so bunt, als hätten die Macher LSD eingeworfen, die Schnitte so schnell, als litten die Cutter an ADHS. Die Figuren sehen dreidimensional aus, bleiben aber charakterlich eindimensional. Auch die TV-Volkserzieher leisten ganze Arbeit, der Zeitgeist weht durch alle Kanäle, computeranimierte Wesen ersetzen Zeichnungen. … Das Kinderprogramm ist zum Fürchten: Die Globalisierung ist nicht zu übersehen, die amerikanische Sichtweise strahlt bis in den öffentlich-rechtlichen Kanal. Disney & Co. setzen die Standards; wer dahinter zurückbleibt, bekommt bei den Quoten ein Problem.“
(Matthias Iken, Hamburger Abendblatt, 18.03.2017, online)