Facebook und Twitter geht es aber nicht darum, Informationen zu verbreiten, und auch nicht darum, das Publikum zu bespaßen. Die Internetkonzerne wollen, dass sich die Nutzer so lange wie möglich auf ihren Seiten aufhalten, um Werbeeinnahmen zu generieren. Dass ihnen eine Rolle als bedeutende Medienspieler zuwächst, ist für sie ein netter Mitnahmeeffekt, mehr nicht. Für die Nutzer hat das zur Folge, dass ihre Nachrichten nicht nach Relevanz, sondern ökonomischer Verwertbarkeit gefiltert werden. Der Nutzer sitzt im Silo sozialer Netzwerke und ist manipulierbar.
Adrian Lobe auf faz.net, 20.03.2015