„Auch die öffentlich-rechtlichen Sender können nicht davon absehen, dass die Zuschauer heute eine große Wahlmöglichkeit haben. Die Frage ist, wie man darauf reagiert. Weicht man aus ins Unverbindliche oder stellt man sich den Themen unserer Zeit? Das erfordert eine große Anstrengung, gerade auch im Ästhetischen. Auch Probleme haben einen Unterhaltungswert; man muss das nicht verstecken, man sollte damit wuchern. Es sind nicht die schwierigen Filme, denen die Zuschauer ausweichen, sondern die schlechten. … Die Sender haben heute zahlreiche Nebenkanäle, doch die werden kaum wahrgenommen, weil ihnen – Phoenix vielleicht ausgenommen – ein erkennbares Profil fehlt.“
Günter Rohrbach, Süddeutsche Zeitung, 05.01.2015, S. 30