Zitiert: Afghanistan-Debakel als Folge medialer Zerrbilder

Auch das Afghanistan-Debakel im Sommer 2021 ist ein Beispiel für die Folgen (medialer) Zerrbilder. Nach dem Abzug westlicher Truppen übernahmen die islamistischen Taliban wieder das Land. Die Überraschung im Westen war groß. Allerdings war die Berichterstattung jahrelange aus den Großstädten gekommen und auf militärische Geschehnisse fokussiert gewesen. „Sie betrachtete die Geschehnisse im Land weitestgehend aus der Ferne“, schreibt Engelhardt. Deutsche Korrespondent:innen saßen in Neu-Delhi, Berlin, München oder Washington. Auch hier fehlten also Hintergrundberichte, Analysen und Vor-Ort-Kenntnisse der gesamtafghanischen Gesellschaft.

Mandy Tröger, berliner-zeitung.de, 11.5.2022 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)