Zitiert: Akademie der Wissenschaften (Österreich) sieht soziale Medien als Gefahr für Demokratie

Wissenschafter fordern von der Politik neue Maßnahmen im Umgang mit sozialen Medien. Falschinformationen und Manipulation auf Plattformen seien ernste Gefahren […]

Plattformen wie Facebook, Instagram und X (vormals Twitter) seien heutzutage ein fester Bestandteil der persönlichen Meinungsbildung. Der Diskurs in den sozialen Medien werde aber insbesondere von politischen Rändern bestimmt, beispielsweise von Rechtsextremen. „Deren vorrangig negative, emotionale und polarisierende Postings sorgen auf den Plattformen wiederum für Reichweite und Aufmerksamkeit“, warnt die ÖAW in einer Stellungnahme. Userinnen und User derartiger Plattformen laufen deshalb besonders Gefahr, manipuliert zu werden. Für die Demokratie in Österreich habe das zunehmend negative Auswirkungen. Das Vertrauen in die Politik nehme ab, und die Polarisierung der Gesellschaft nehme zu. […]

Die Sorgen der ÖAW präsentierten ihre Vertreterinnen und Vertreter am Montag im Parlament. Sie wünschen sich von den Abgeordneten gesetzliche Änderungen für den Umgang mit sozialen Medien und sprechen sechs Empfehlungen aus. So soll etwa nach Vorbild des Österreichischen Werberats ein Ethikrat für politische Werbung und Öffentlichkeitsarbeit im Netz eingerichtet werden.

Ziel solle auch die Festlegung von „grundlegenden Standards“ sein – Nationalratsabgeordnete sollten laut ÖAW als Vorbilder agieren und sich an einen Verhaltenskodex halten. Verstößt ein Politiker oder eine Politikerin gegen diese Standards, soll es die Möglichkeit eines „digitalen Ordnungsrufs“ geben.

Max Stepan, derstandard.at, 26.02.2024 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)