Es ist fraglich, wieviel Geld in Deutschland im nächsten Jahr für die Filmförderung zur Verfügung steht. […] Damit stehen, berücksichtigt man auch die kulturelle Förderung durch den Bund, 60 Prozent der deutschen Filmförderung infrage. Fest steht nur, dass auch im nächsten Jahr die Länder mit über 200 Millionen Euro, das sind fast 40 Prozent der bisherigen deutschen Filmförderung, die Filmwirtschaft unterstützen werden. […]
Auf dem Produzententag 2023 hatte Claudia Roth, unter starkem Beifall der Branchenvertreter, mehr Geld durch neue Finanzierungsinstrumente angekündigt und Hoffnung auf ein großes Reformpaket geweckt. So hatte es auch die Ampelregierung Ende 2021 im Koalitionsvertrag verankert. Im Februar 2024 wurde dieses Versprechen von der Grünen Politikerin erneuert. Das noch gültige Filmförderungsgesetz ist seit Januar 2017 in Kraft und wurde, wegen der Corona-Pandemie, zweimal verlängert. Als 2021 die noch amtierende Regierung antrat, war klar, dass im Januar 2025 ein neues Filmförderungsgesetz in Kraft treten muss. Jetzt, sieben Wochen vor Ultimo, ist selbst das gefährdet. […]
Bis zu 200 Standorte sollen weltweit inzwischen mit Steuervorteilen Filmproduktionen anlocken und europäische Nachbarn bieten Ersparnisse bis zu 70 Prozent der Kosten im Land.
Mit einer schleppenden und unprofessionellen Novellierung der Filmförderung versündigt sich die Bundesregierung am deutschen Produktionsstandort, ist aus Staatskanzleien zu hören. Helmut Hartung, medienpolitik.net, 11.11.2024 (online)