Die einen regional, die anderen national: ARD und ZDF brauchen eine klarere Aufgabenverteilung und ein besseres Gespür für die Bedürfnisse junger Zuschauerinnen und Zuschauer.
Quantität ist kein Ausweis für Qualität. Diese Binsenweisheit trifft auch für die Medienangebote im Allgemeinen und die Arbeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Besonderen zu. […]
Ich bin Kultursenator in Berlin und nicht Entscheider über die Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, aber wenn man mich fragt, braucht es eine „Pflicht“ zur Zusammenarbeit – und vielleicht auch der „Arbeitsteilung“. Diese könnte wie folgt aussehen: Das ZDF soll als öffentlich-rechtlicher TV-Sender im Schwerpunkt ein nationales Programm anbieten, die ARD im Schwerpunkt ein regionales Programm.
Ein weiterer, meines Erachtens wichtiger Punkt, um auch verloren gegangenes Vertrauen in die Institution öffentlich-rechtlicher Rundfunk wiederherzustellen, ist eine wirkliche Transparenz gegenüber den Gebührenzahlern. […]
Um ihn aber erhalten zu können, müssen die Ressourcen sinnvoller verteilt, die Konzepte agiler gestaltet, Strukturen angepasst und gestrafft werden und auch die Angebote partizipativer werden. Es geht also nicht nur um eine Frage des Geldes – sondern vielmehr um Geschwindigkeit in den notwendigen Anpassungen.
Joe Chialo, sueddeutsche.de, 30.07.2024 (online)