Doch daran, wie die ARD diese Berichte und Leitlinien zur Erfüllung ihres Programmauftrags bislang ausgestaltet hat, gibt es seit längerem Kritik aus den Rundfunkräten der Landesrundfunkanstalten. De facto ließen die Berichte und Leitlinien in der bisherigen Form „keine aussagekräftigen Rückschlüsse auf Quantität und Qualität der ARD-Angebote in Bezug auf den Funktionsauftrag zu“, befindet Meyer-Lauber. Sie seien insofern wenig brauchbar und dienten „zu wenig der Aufsicht und der öffentlichen Debatte zum Auftrag“. In der Tat ist es so, dass die ARD in diesen Berichten und Leitlinien zwar alle zwei Jahre (zuletzt im Herbst 2018) „übergeordnete Qualitätskriterien“ aufstellt, dann aber stets für einzelne Formate Marktanteile, inhaltliche Themenbereiche oder bestimmte inhaltliche Neuerungen lediglich aufzählt – ohne nähere substanzielle Einordnung und Aussagekraft.
Andreas Meyer-Lauber, Vorsitzender des WDR-Rundfunkrates und der ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK), medienkorrespondenz.de, 09.12.2020 (online)