Warum ausgerechnet Thilo Mischke Kulturmoderator bei „ttt“ werden sollte, brachte die ARD in Erklärungsnot. Jetzt stellt der Sender seine Moderatoren-Castings neu auf – angeblich. Denn was sich konkret ändert, behält die ARD lieber für sich.
Die ARD machte es sich in dieser Gemengelage leicht: Sie kritisierte einfach die „heftige Diskussion um die Personalie“ an sich. Anstatt auf die Argumente gegen Mischke inhaltlich einzugehen, beschwerte sich der Sender über die, die die Debatte über ihn angestoßen hatten. Bei allen weiteren Fragen verwies der Sender auf die geplante Aufarbeitung, die bei öffentlich-rechtlichen Skandalen jedes Mal versprochen wird. […]
Die Ergebnisse der „Aufarbeitung“ im Fall Mischke hat der Sender nun bekannt gegeben. In der Woche vor Ostern hat die ARD ein Statement veröffentlicht, das auf Anfrage an mehrere Medien verschickt wurde. Leider hat die Pressestelle vergessen, in den Text irgendwelche relevanten und konkreten Informationen zu schreiben. […]
Die ARD behauptet einfach, die Casting-Prozesse für ihre Gemeinschaftsproduktionen seien jetzt neu und besser geregelt. Und wir sollen das glauben. […]
Hat die ARD also aus der Causa Mischke gelernt? Eher nicht. Was sich bei Castings für ARD-Produktionen tatsächlich ändert, bleibt bis auf Weiteres unbekannt.
Annika Schneider, uebermedien.de, 23.04.2025 (online)