Der international renommierte ARD-Musikwettbewerb findet heuer statt. Auch nächstes Jahr und 2025 auch – aber er soll mit halb so viel Geld auskommen. […]
Allerdings wird 2025 die Umlage der ARD-Anstalten zur Finanzierung der Veranstaltung von 740.000 Euro um die Hälfte auf 370.000 Euro gekürzt, der BR-Beitrag aber erhöht. Was 2026 und folgende Jahre sein wird, dürfte sich erst im Frühjahr 2024 entscheiden, wenn eine mögliche Erhöhung der Rundfunkgebühren verhandelt werden wird. […]
Es scheint, als befände sich die ganze Veranstaltung gleichsam auf einer immer kleiner werdenden Eisscholle. Denn für 2025 müsse man nun, so Meret Foster, von vier auf drei Konkurrenzen zurückfahren. Sonst könne man mit dem Wettbewerb kaum mehr eine Generationenfolge der jungen Künstler abbilden. Erst recht gilt das, wenn der bewährte Jahresrhythmus zugunsten von zwei- oder gar dreijährigen Distanzen zwischen den Wettbewerben weichen müsste. Also stehen etwa Fächer wie Gitarre, Orgel oder Bläserquintett zur Debatte, ob sie 2025 von der Eisscholle gestoßen werden müssen. […]
Der ARD-Wettbewerb besitzt ein Alleinstellungsmerkmal: Es werden zum edlen Wettstreit nicht nur die populären Violine, Klavier, Violoncello und auch Sänger geladen, sondern hier sind nahezu alle wichtigen Instrumente von der Flöte bis zum Schlagzeug dran, nach rotierendem Verfahren. Dazu gibt es Ensemble-Konkurrenzen. (Paid)
Harald Eggebrecht, sueddeutsche.de, 24.8.2023 (online, paid)