Zitiert: ARD – Sparen an der Wirklichkeit

Man muss sich unter all den Zwängen, unter denen die öffentlich-rechtlichen Anstalten in Deutschland leiden und arbeiten, vielleicht mal wieder erinnern, warum es sie eigentlich geben soll. Da geht es zum Beispiel um Lehren aus der deutschen Geschichte, aber ohne gleich historisch zu werden: Dieses Land erachtet es als sinnvoll, dass neben den privaten Medienangeboten bestimmte Inhalte gesichert und unabhängig entstehen und empfangen werden können. […] Festgelegt wird da auch, dass die Öffentlich-Rechtlichen „der Kultur, Bildung, Information und Beratung zu dienen“ haben und der Unterhaltung, „die einem öffentlich-rechtlichen Profil entspricht“. Diese Reihenfolge ist kein Zufall, und an erster Stelle steht da also Kultur. Da gehören Dokumentarfilme und die Präsenz der Sender auf Festivals dazu. […]

Aber kann es sein, dass eine vergleichsweise kleine Dotierung zum Problem wird? Ein System, in dem 2023 neun Milliarden Euro eingenommen wurden, ein Sender, der im selben Jahr mit Erträgen von 538 Millionen Euro rechnete, hat die 40 000 Euro nicht mehr übrig, um den Dokumentarfilm, eine essenziell öffentlich-rechtliche Gattung, zu fördern? Auf Fragen zur tatsächlichen Ersparnis für den RBB antwortet man dort nicht.

Ebenso wird nicht verraten, wie viel Geld der Sender nach den massiven Sparrunden der vergangenen Monate eigentlich noch in Dokumentarfilme investiert.

Susan Vahabzadeh, Aurelie von Blazekovic, sueddeutsche.de, 26.06.2024 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)