Das Programm in der in manchen Fernsehgenres kaum glaublichen Breite, so wie die Öffentlich-Rechtlichen es machen, hat niemals jemand so beauftragt. Es hat sich so ergeben. Weil Krimis bei dem Publikum, das öffentlich-rechtlich fernsieht, gut funktionieren. Weil ARD und ZDF sich angewöhnt haben, sich in erster Linie an Einschaltquoten (und aneinander) zu orientieren. Und weil alles, was sie machen, und der gern beschworene „Auftrag“ medienpolitisch auf dem Stand der späten 1990er Jahre eingefroren ist. Oder verkrustet. Damals schien die Medienwelt sowohl noch übersichtlich als auch unbegrenzt zu wachsen, und kaum jemand ahnte, was das Internet bedeuten würde.
Christian Bartels, Medienkolumne auf evangelisch.de, 04.07.2019 (online)