Grundsätzlich, heißt es, sei man ja für die öffentlich-rechtlichen Sender, aber … Was jetzt dringend zu tun wäre, um diese endlich zu reformieren. […]
Sind also die Ministerpräsidenten der Länder wirklich Freunde des öffentlich-rechtlichen Rundfunks? Oder sind sie Freunde ihres Landesvater- und -muttertums, zu dessen Privilegien eben ein kompletter eigener Sender gehört, sei er noch so unrentabel und teuer? […]
Und die Intendanten: Sind sie wirklich – ja, harte Frage – Freunde des öffentlich-rechtlichen Rundfunks? Oder sind sie Freunde der Legende dieses Rundfunks – Freunde des Bewährten, statt Neues und Schwieriges zu wagen? […]
Und wo eigentlich sind die Freunde der Journalistinnen und Journalisten, die in den Sendern das Programm machen, meistens übrigens als freie Mitarbeiter? Der Menschen, die in den Redaktionen mit dem Druck ständig neuer Sparrunden arbeiten, weil das Geld fehlt, ausgerechnet hier beim Programm – weil jeder ARD-Sender immer weiter seine eigene Verwaltung mitschleppt? Wo sind die Freunde der Kreativen und Ideenbringer, die gegen Wände laufen, bis sie es sein lassen? Der Menschen, denen ARD, ZDF und Deutschlandradio doch alles verdanken, was sie an Rückhalt der Beitragszahler haben?
Claudia Tieschky, sueddeutsche.de, 18.08.2024 (online)