Was die krisengebeutelte ARD gerne wäre? Dazu gab es jetzt einen „Zukunftsdialog“, wenn auch fast ohne Teilnehmer. …. Chaträume wurden eingerichtet, in denen Zuschauer Programmideen („Themenraum Programmideen“) einbringen sollten oder Themen wie „Region und Lebensgefühl“ oder „Generation Zukunft“ diskutieren. ….
Gemeinsam mit Reinhard Bärenz, Leiter der Kultur beim MDR, bestritt Würzberg die erste Live-Diskussion des Zukunftsdialogs. Gefragt wurde nach regionalen Bands, nach der Klimaberichterstattung und warum es keine gesamteuropäische Quizshow mit angeschlossener App und Open-Source-Code gibt. Es ging also, wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht anders zu erwarten, um alles. Die Zuschauer durften die Fragen nicht selbst stellen, eine Moderatorin namens Valérie las sie vor. Ein Dialog entstand so nicht, die Fragen wurden brav beantwortet, im Grunde aber stramm wegmoderiert. Gibt es schon, schöne Idee, machen wir aber aus gutem Grund nicht. So in der Art. …. Der Zukunftsdialog selbst zeigt, wie gewaltig das Problem ist: In Spitzenzeiten sahen dem Gespräch, das nach großer Ankündigung am Mittwochabend auf Youtube gestreamt wurde, 34 Zuschauer zu.
Nicolas Freund, sueddeutsche.de, 10.06.2021 (online)