Zitiert: Beschwörung eines „Wir“ erkennt die Probleme nicht an

Es geht in der Demokratie um Konflikte, um handfeste Interessen und die Konkurrenz um die bessere Lösung. Das muss vor allem dadurch zusammengehalten werden, dass demokratische Spielregeln und Verfahren eingehalten werden, nicht durch ein imaginiertes „Wir“, das mir immer wie eine Durchhalteparole wirkt. […]

Starke moralische Appelle sind an sich schon ein Krisenphänomen, weil sie auseinanderstrebende Kräfte einfangen wollen. Ich würde eher für mehr Indifferenz plädieren. Also für einen gesellschaftlichen Umgang, der Pluralität aushält, der unterschiedliche Lebensformen nebeneinander akzeptiert. Das geht gerade stark verloren. Das gilt in allen politischen Spektren: für die linke Identitätspolitik ebenso wie für die nationalistische Identitätspolitik.

Armin Nassehi, sueddeutsche.de, 31.01.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)