Zitiert: Braucht es den SR noch?

Wie sinnvoll ist der Saarländische Rundfunk? Schlagkräftig und günstig pro Sendeminute, aber personalintensiv und vom Beitragsaufkommen nicht überlebensfähig? Die „Saarbrücker Zeitung“ hat Ex-SWR-Intendant Voß und Ex-SR-Intendant Kleist gegeneinander antreten lassen. […]

Voß hält kleinere ARD-Sender für kaum überlebensfähig, Kleist für besonders schlagkräftig. Rechenbeispiele werden ausgepackt. So schreibt der ehemalige SR-Intendant Kleist, dass dort die Hörfunk-Produktion pro Minute 12,80 Euro, beim SWR aber 19,63 Euro koste, im TV beim SR 354 Euro, beim SWR 594 Euro. Beim SR würden rund 9000 Hörfunk-Sende-Minuten je Beschäftigtem/r im Jahresdurchschnitt produziert, beim SWR seien es nur circa 6000. 

„Nach einer Fusion würde der SR also die teuren Strukturen des SWR übernehmen und wäre selbst nur noch eine Landessenderdirektion ohne Sitz und Stimme in der ARD“, befürchtet Kleist. Gegenrede kommt von Peter Voß, der in seinem Beitrag indes die personelle Situation beim SR anprangert. „Der SWR-Landessender Rheinland-Pfalz braucht für seine Programmleistung für über vier Millionen Einwohner 218 Festangestellte, der SR für das Saarland mit knapp einer Million Einwohnern 544, also im Verhältnis zu Einwohnerzahl und Beitragsaufkommen zehn mal so viel.“ Das falle ins Gewicht, auch wegen der wachsenden Last der Altersversorgung.

Manuel Weis, dwdl.de, 2.12.2022 (online)

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