Wenn der Buchmarkt mehr und mehr dem Quasimonopolisten Amazon überlassen wird, fehlen die Orte des wirklichen, physischen Entdeckens und Austauschens. Das gedruckte Buch verliert seine Magie, und für Kinder wird es wirklich schwerer, in die Universen des geschriebenen Wortes einzutauchen.
In Deutschland passiert das bereits. Die Zahl der Buchhandlungen sank von rund 7.600 im Jahr 2000 auf 4.500 im Jahr 2025. Knapp 2.000 öffentliche Bibliotheken mussten in den vergangenen 15 Jahren schließen. Wenn die Orte verschwinden, an denen Menschen in den Regalen stöbern und sich auch ohne große finanzielle Möglichkeiten Bücher ausleihen können, dann könnten wir uns bald in einer wirklichen „Lesekrise“ befinden.
Jonas Kähler, taz.de, 25.08.2025 (online)