Die Bundeswehr Frequenzen im TV-UHF-Band (470 – 694 MHz) nutzen und hat dafür von der Bundesnetzagentur bereits eine Zuteilung für Frequenzen zu Testzwecken erhalten. In Schreiben an Chefregulierer Klaus Müller kritisiert die Koordinatorin der Rundfunkkommission der Länder, Heike Raab (SPD), ein eigenmächtiges Vorpreschen der Regulierungsbehörde.
Es habe Einigkeit bestanden, „dass die Frage der militärischen Mitnutzung des TV-UHF-Bandes nicht entscheidungsreif ist“, betont die rheinland-pfälzische Medienstaatssekretärin in dem heise online vorliegenden Brandbrief. Daher seien sie und ihre Länderkollegen „sehr irritiert“, dass der Regulierer Anfang Juli über die gerade erfolgte „Versuchsfunkzuteilung von zwei Kanälen im Kanalbereich 21 – 25 für die Bundeswehr an 24 Standorten im gesamten Bundesgebiet informiert“ habe.
Die „Kulturfrequenzen“ sind aktuell vor allem für die terrestrische digitale Übertragung linearer Fernsehprogramme (DVB-T2) sowie den Betrieb lokaler Funkstrecken im Rahmen der professionellen Veranstaltungstechnik zugeteilt. Laut der Weltfunkkonferenz (WRC) soll dies vorerst prinzipiell so bleiben. Die Ampel hat in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, das UHF-Band dauerhaft für Kultur und Rundfunk zu sichern.
Stefan Krempl, heise.de, 09.08.2024 (online)