Solche Chatbot-Angebote funktionieren wie ein Staubsauger und eine Wurstmaschine. Der Staubsauger saugt alle von professionellen Redaktionen erstellten Inhalte ab, die im Netz erscheinen – und das ist sozusagen alles, was produziert wird – und leitet es in die Wurstmaschine. Dort werden die Texte zerstückelt, neu zusammengesetzt, vermengt, vermatscht und zu einem Informationsbrei verarbeitet, aus dem je nach Anfrage ans System eine individuelle Wurst zusammengesetzt wird. Dabei verschwinden die Quellen vollständig, alles ist völlig intransparent. Der künftige Nutzer braucht nicht einmal mehr eine Suchmaschine, geschweige denn ein Medienangebot. Die Mediennutzung ist dann nicht einmal mehr emergent, sondern komplett eindimensional. Experten meinen, dass in ein paar Jahren die Kommunikation der meisten Bürger nur noch über ein elektronisches Gadget erfolgt.
Andrea Masüger, Präsident des Verlegerverbands Schweizer Medien, persoenlich.com, 27.04.2023 (online)